Einsatz von KI verändert Arbeitsweisen an sächsischen Kliniken

KI verändert die Arbeitsweisen an sächsischen Kliniken bereits heute
- von optimierter OP-Planung bis zur Früherkennung von Tumoren. Vor
allem Patientinnen und Patienten können davon profitieren.

Leipzig/Dresden (dpa/sn) - Durch den Einsatz von Künstlicher
Intelligenz (KI) wandeln sich bereits heute die Arbeitsweisen an
sächsischen Kliniken. «Es gibt eine große Bandbreite an Prozessen im

Gesundheitswesen, die durch Digitalisierung und KI verbessert werden
können», sagt der Leiter des Geschäftsfeldes «Healthcare Analytics
»
(Analytik des Gesundheitswesens) am Fraunhofer IAIS, Dario Antweiler.
Im Krankenhaus etwa komme KI bereits für eine optimierte OP-Planung,
die Arztbriefschreibung und eine automatisierte Abrechnungscodierung
zum Einsatz. Das spart Zeit und ermöglicht mehr Zeit für die
Behandlung von Patientinnen und Patienten. 

Antweiler zufolge verändern sich durch den Einsatz von KI langfristig
unter anderem die Behandlung von Patienten. So können Therapien etwa
personalisiert auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Patienten
zugeschnitten werden. Damit das Gesundheitspersonal vermehrt mit KI
in Berührung kommt, müsse es jedoch zunächst weitergebildet werden.
 

Erkennung kritischer Situationen in Echtzeit

Am Uniklinikum Leipzig etwa werden bereits heute unterschiedliche
Systeme, die mit KI ausgestattet sind, in verschiedenen Bereichen
eingesetzt. Die sogenannte «Ampel» - ein System zur Unterstützung von

Entscheidungen - hilft etwa bei der Erkennung des seltenen «Refeeding
Syndroms». Hierbei handelt es sich um einen potenziell
lebensbedrohlichen Symptomkomplex, der bei langfristig
mangelernährten Patienten bei der Wiederaufnahme einer adäquaten
Nahrungszufuhr auftreten kann. Demnach werden mehr als die Hälfte
aller durch die «Ampel» erkannten Fälle ohne das System übersehen.
 

Früherkennung von Tumoren

Auch das Uniklinikum Dresden nutzt KI in verschiedenen Bereichen. So
können etwa Frauen, die ein erhöhtes Risiko haben, an Brustkrebs zu
erkranken, mithilfe einer KI-unterstützten Software frühzeitige
Diagnosen erhalten. Dies sei auch für andere Tumore möglich. Studien
haben beispielsweise gezeigt, dass die KI-basierte Software kleinste
Knoten und Kalkgruppen, die Vorstufen einer Krebserkrankung sein
können, mit bereits vorhandenen Daten von mehr als fünf Millionen
Aufnahmen abgleicht und so eine noch schnellere Befundung möglich
macht.