Prozess um Mord an Arzt - Angeklagte will sich einlassen

Ende 2022 wurde ein Arzt in der Eifel getötet. Auf der Anklagebank
sitzt auch dessen damalige Lebensgefährtin. Sie will Angaben machen.

Trier (dpa/lrs) - Im Prozess um einen ermordeten Arzt in der Eifel
wird am Dienstag (9.00 Uhr) eine Einlassung der angeklagten damalige
Lebensgefährtin vor dem Landgericht Trier erwartet.  Einer ihrer
Anwälte werde zunächst die Einlassung verlesen, danach werde die
35-Jährige Angaben zur Person machen, hieß es von der Verteidigung. 


Mit auf der Anklagebank sitzen der zur Tatzeit 16-jährige Sohn der
Frau und dessen damals ebenfalls 16 Jahre alter Stiefbruder. Das Trio
soll laut Anklage den Mediziner am 30. Dezember 2022 «entsprechend
eines gemeinsam gefassten Tatplans» im Wohnhaus in Gerolstein getötet
und die Leiche in einem Waldstück vergraben haben.

Motiv soll «ein zerrüttetes innerfamiliäres Verhältnis» gewesen s
ein.
Der Arzt hat laut Staatsanwaltschaft «übermäßig dem Alkohol
zugesprochen» - dabei sei es zu verbalen und körperlichen Übergriffen

«im häuslichen Umfeld» gekommen. 

Bei den jungen Männern lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen Mord
wegen Heimtücke: Sie sollen dem Arzt nach einem Streit mit der
Freundin aufgelauert, ihn mit Baseballschläger und Schraubenschlüssel
attackiert und einer Schlinge um den Hals gewürgt haben. Die
Lebensgefährtin sei zeitweise dabei gewesen, soll sich aber an der
Gewalt nicht beteiligt haben. Sie ist wegen gemeinschaftlichen
Totschlags angeklagt. 

Der heute 18-jährige Sohn will zu den Vorwürfen zunächst schweigen.
Der Stiefbruder (17) wird nach Angaben seines Anwalts eine Erklärung
abgeben.