Betrugsermittlungen gegen Corona-Testzentren dauern an

Kassel (dpa/lhe) - Mutmaßliche Betrügereien in Corona-Testzentren
beschäftigen weiterhin hessische Ermittler. Die Staatsanwaltschaft
Kassel etwa hat es in einem Fall mit einem möglichen Schaden im
sechsstelligen Euro-Bereich zu tun. Tests auf das Coronavirus sollen
abgerechnet worden sein, obwohl sie gar nicht durchgeführt wurden.
Die Ermittlungen in dem Fall seien mittlerweile weit fortgeschritten,
sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag. Eine
abschließende Entscheidung darüber, ob Anklage erhoben wird, gebe es
noch nicht.

Die Kasseler Ermittlungsbehörde untersucht noch einen weiteren Fall:
Hierbei sollen nicht durchgeführte Tests und Sachkosten im Umfang von
rund 1,95 Millionen Euro abgerechnet worden sein. Über das Thema
hatte zuvor hessenschau.de berichtet.

Dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge laufen noch die
Ermittlungen gegen fünf Personen. Ein sechster Beschuldigter wurde
zwischenzeitlich unter anderem wegen Betruges zu vier Jahren und drei
Monaten Haft verurteilt. Der Mann habe gegen das Urteil Revision
eingelegt, sagte der Justiz-Sprecher.

Weitere Ermittlungen wegen mutmaßlicher Betrugsfälle in
Corona-Testzentren sind unter anderem bei der Staatsanwaltschaft in
Gießen anhängig.