Krankenhaus-Notaufnahmen: Jeder dritte Patient stationär versorgt

Notaufnahmen von Krankenhäusern sind an Wochenenden überfüllt. Viele

Menschen gehen nicht zum ärztlichen Notdienst, sondern lassen sich
ins Krankenhaus fahren. Aber zwei Drittel dieser Patienten sind gar
nicht so schwer erkrankt oder verletzt.

Berlin (dpa/bb) - Knapp jeder dritte Patient, der in die Notaufnahme
eines Berliner Krankenhauses eingeliefert wird oder sie selber
aufsucht, ist so krank, dass er im Krankenhaus bleibt. Von 2011 bis
2021 wurden insgesamt 9,8 Millionen Behandlungen in Notaufnahmen
gemeldet, anschließend stationär versorgt - also als Patient
aufgenommen - wurden nur knapp 3 Millionen Fälle. Die anderen
Patienten konnten nach der Behandlung wieder nach Hause fahren. Das
geht aus einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage hervor.

In den vergangenen Jahren wurden jeweils mehr als eine Million akute
Krankheitsfälle in den Notaufnahmen behandelt. Im Jahr 2020 waren es
1,1 Millionen echte oder vermeintliche Notfälle, die von den 38
Berliner Notaufnahmen gemeldet wurden, im Vorjahr knapp 1,3
Millionen. Im vergangenen Jahr waren es rund 900 000 Fälle, aber
Zahlen kamen nur von 30 Krankenhäusern. Auch in früheren Jahren ab
2011 waren die Zahlen nicht immer vollständig, räumte der Senat ein.
Notaufnahmen der Krankenhäuser werden oft abends, nachts und am
Wochenende aufgesucht.

Die Krankenhäuser wurden dabei je nach Lage in der Innenstadt oder am
Stadtrand und Größe des Hauses unterschiedlich in Anspruch genommen.
Die niedrigsten Zahlen der Behandlungen lagen zwischen 3000 und 5000
im Jahr, die höchsten zwischen 70 000 und 90 000. Die dazu gehörenden

Namen der Krankenhäuser wurden nicht genannt.