Kassenärzte in Sachsen-Anhalt raten zur Grippeschutzimpfung

Magdeburg (dpa/sa) - Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt
(KVSA) hat zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. «Bitte unterschätzen
Sie die Grippe nicht», sagte der Vorstandsvorsitzende der KVSA, Jörg
Böhme, laut einer Mitteilung am Mittwoch. In den vergangenen zwei
Jahren habe das Eindämmen des Coronavirus im Mittelpunkt gestanden.
«Es gab Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen. Damit haben wir auch
die Grippe auf Abstand halten können, heftige Grippewellen sind
ausgeblieben. Doch mit den jetzigen Lockerungen kann alles anders
sein», betonte Böhme.

Eine Grippe-Schutzimpfung sei besonders wichtig für Menschen ab 60
Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und Personen in Einrichtungen
mit starkem Publikumsverkehr, so die KVSA. Für einen optimalen Schutz
vor einer Erkrankung beziehungsweise einem schweren Verlauf sei es
wichtig, sich jährlich neu gegen Grippe impfen zu lassen. Da die
Viren sehr wandlungsfähig seien, werde der Impfstoff an die aktuell
zirkulierenden Virus-Varianten angepasst.

Laut Erhebungen der Techniker Krankenkasse (TK) haben sich in der
vergangenen Grippe-Saison 2021/2022 rund 63 Prozent der über
60-Jähringen in Sachsen-Anhalt gegen Grippe impfen lassen. Das waren
nach Angaben der Krankenkasse weniger als in der Saison zuvor, aber
dennoch so viele wie in keinem anderen Bundesland. Deutschlandweit
wiesen die TK-Daten für diese Altersklasse eine Impfquote von 44
Prozent aus. Die TK versichert in Sachsen-Anhalt mehr als 140 000
Menschen, deutschlandweit rund 11 Millionen Menschen.