Umfrage: Angst vor Krankenhausaufenthalt größer als in Corona-Jahren

Hannover (dpa) - Jeder vierte Mensch in Deutschland hat einer neuen
Umfrage zufolge Angst vor einem Krankenhausaufenthalt - und damit
mehr als in den schlimmsten Zeiten der Corona-Pandemie. 2020 und
2021, als viele Operationen abgesagt oder verschoben wurden, seien es
17 beziehungsweise 19 Prozent gewesen, die sich vor einem
Krankenhausaufenthalt gefürchtet hätten, teilte die KKH Kaufmännische

Krankenkasse am Samstag in Hannover mit.

Frauen äußerten Klinikängste häufiger als Männer, ergab die
Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH. Vor der Corona-Pandemie allerdings
hatten demnach sogar 29 Prozent der Befragten Bedenken wegen eines
stationären Aufenthalts.

Das Marktforschungsinstitut Forsa befragte vom 1. bis 4. August
bundesweit 1002 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren repräsentativ
zu ihren Sorgen wegen eines möglichen Krankenhausaufenthalts. Im Juli
2019 wurden 1002 Menschen befragt, im August 2020 waren es 1001 und
im Juli 2021 schließlich 1376 Menschen. Die KKH ist nach eigenen
Angaben eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit
rund 1,6 Millionen Versicherten.

«Während der Corona-Pandemie hat sich unser Gesundheitssystem
bewährt. Die Versorgung von Covid-Erkrankten hat gezeigt, dass die
Kliniken in der Lage sind, flexibel und schnell zu reagieren und
zusammenzuarbeiten», sagte KKH-Vorstandschef Wolfgang Matz. Dennoch
seien «Reformen mehr als notwendig», betonte er. «Dessen sind sich
vielleicht auch viele Patientinnen und Patienten inzwischen bewusst.»

Laut der Umfrage begründete knapp jeder zweite besorgte Befragte (47
Prozent) seine Ängste vor einem Klinikaufenthalt damit, Schlechtes
gehört zu haben. Immerhin 46 Prozent hätten selbst schon einmal
schlechte Erfahrungen gemacht. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021
sei dagegen nur jeweils ein Drittel die Klinikängste auf negative
Berichte zurückgegangen. «Die Ängste und Erfahrungen der Patientinnen

und Patienten müssen wir unbedingt ernst nehmen», sagte Matz.