Erstmals Computertomograph für rasche Diagnostik auf der Wiesn

München (dpa/lby) - Erstmals können verletzte Wiesn-Gäste direkt auf

dem Festgelände mit moderner Bildgebung untersucht werden. An der
Sanitäts-Wiesnwache wurde ein Computertomograph (CT) aufgebaut.
Mobile CTs seien sonst nur im Rahmen der Katastrophenmedizin im
Einsatz, sagte Viktoria Bogner-Flatz von der Ärztlichen Leitung
Rettungsdienst der Stadt München am Donnerstag.

Damit sollen die Münchner Kliniken entlastet werden, «die zwei Jahre
im Rahmen der Pandemie ihr Bestes gegeben haben», sagte Bogner-Flatz.
Denn stets zur Wiesn-Zeit steige die Zahl der Notaufnahmen um 30
Prozent.

Es gehe vor allem um die Diagnostik bei Kopfverletzungen. Die
Kopfplatzwunde, die man sehe, sei für die Versorgung durch die Ärzte
kein größeres Problem. «Aber die Hirnblutung, die sie nicht sehen,
ist potenziell lebensgefährlich.» Das könne nun binnen Minuten im CT

diagnostiziert werden - und vielen Patienten, die nur die Platzwunde
haben, den Weg ins Krankenhaus sparen.

Jede zusätzliche Einweisung von der Wiesn belaste die Kliniken, sagte
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Vorstellung des
Containers mit dem Gerät an der Wiesn-Sanitätswache. Er wünsche
niemandem, dass er den Container mit dem Gerät besuchen müsse. «Ich
weiß auch nicht, was der Eintritt kostet, aber ich ahne, dass es
nicht ganz günstig sein wird - jedenfalls für uns.» Dennoch werde
überlegt, das Gerät der Firma Siemens auch in Zukunft auf die Wiesn
zu holen.