Avatar-Roboter sitzt für krebskranke Kinder im Unterricht

Jena (dpa/th) - Trotz Krebserkrankung bei den Mitschülern im
Klassenzimmer sein - ein Avatar macht das jetzt auch in Thüringen
möglich. Mit Hilfe des kleinen Roboters können an Krebs erkrankte
Kinder nun ebenfalls während der Therapie und zwischen den
Behandlungen weiter am Schulunterricht teilnehmen. Die
Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena hat einen solchen Avatar
für die jungen Patienten angeschafft. Finanziert wird das
Modellprojekt in den nächsten Jahren von der Techniker Krankenkasse
(TK), wie die Selbsthilfegruppe und die TK am Mittwoch mitteilten.

Der kleine Avatar sitzt stellvertretend für das Kind an dessen Platz
in der Klasse und überträgt Bild und Ton an das Smartphone oder
Tablet des erkrankten Schülers, wie Heilpädagogin Mireille Le Lièvre

erklärte. Sie betreut die Familie, deren an Krebs erkrankter Junge
den Avatar derzeit nutzt.

Der Neunjährige könne den Avatar aus der Ferne steuern und mit seiner
Hilfe auch mit Klassenkameraden und Lehrern sprechen. Der Avatar
könne sich selbst melden - dann blinkt ein weißes Licht auf dem Kopf.
Derartige Roboter sind den Angaben zufolge bereits in anderen
Bundesländern im Einsatz. In Thüringen ist es den Angaben zufolge der
Erste.