Dürregeplagter Stausee in USA gibt menschliche Überreste frei

Las Vegas (dpa) - Im Stausee Lake Mead nahe der US-Metropole Las
Vegas sind zum vierten Mal seit Mai dieses Jahres menschliche
Überreste zum Vorschein gekommen. Nach einem Notruf seien am Samstag
an einem Strand im Erholungsbereich des Sees, dessen Wasserstand
infolge der Dürre stark gesunken ist, Teile eines menschlichen
Skeletts gefunden worden, teilte die Nationalparkverwaltung NPS mit.
Polizeitaucher hätten die Überreste geborgen. Der Gerichtsmediziner
versuche nun, die Todesursache festzustellen. In der gleichen Gegend
waren bereits am 25. Juli skelettierte Überreste eines Menschen
entdeckt worden.

Lake Mead, an der Grenze der Bundesstaaten Nevada und Arizona
gelegen, ist einer der wichtigsten Stauseen der USA und versorgt rund
40 Millionen Menschen. Angesichts der anhaltenden schweren Dürre im
Westen des Landes sind die Pegelstände allerdings stark gefallen.
Seit 1983 sei der Wasserstand um fast 52 Meter zurückgegangen,
berichteten örtliche Medien. Derzeit sei der See nur zu rund 27
Prozent seiner maximalen Kapazität gefüllt, hieß es unter Berufung
auf Satelliten-Aufnahmen der Weltraumbehörde Nasa.

Die ersten menschlichen Überreste in dem Stausee waren am 1. Mai
entdeckt worden: Die Leiche wies eine Schusswunde auf und war in
einem Fass in dem See versenkt worden, vermutlich zwischen Mitte der
1970er und Anfang der 1980er Jahre. Es habe sich ohne Zweifel um
einen Mord gehandelt, zitierte der Sender CNN einen Ermittler. Dass
die Mafia im Spiel gewesen sein könnte, sei nach jetzigem Stand der
Ermittlung reine Spekulation, betonte er.

Weitere Überreste wurden am 7. Mai gefunden und einer 23 bis 37 Jahre
alten Person zugeordnet. Bei den anderen Toten handele es sich
vermutlich um Menschen, die vor Jahren in dem See ertrunken seien,
sagte eine Sprecherin der Nationalparkverwaltung dem Sender.