Corona-Inzidenz im Saarland bundesweit am höchsten

Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Corona-Inzidenz im Saarland hat am
Donnerstag trotz einer leichten Abwärtsbewegung weiter auf hohem
Niveau verharrt. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge betrug die
Zahl der registrierten Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner in
sieben Tagen 1573,3 (Vortag: 1673,5).

Bundesweit gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag mit
793,8 an. Dabei gibt es regional weiter erhebliche Unterschiede - von
1573,3 im Saarland bis 302,5 in Hamburg. Über der Schwelle von 1000
liegen aktuell laut RKI auch Bayern (1016,6) und Hessen (1002,7).

Der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) und
Gesundheitsexperten hatten angesichts stark gestiegener
Corona-Infektionszahlen zu Schutzmaßnahmen aufgerufen. Sie sprachen
sich für reduzierte Kontakte, das Tragen von Masken in Innenräumen,
das Arbeiten im Homeoffice und häufigere Tests aus. Für eine
Verschärfung der Corona-Regeln - etwa mit einer Ausweitung der
Maskenpflicht - fehlt dem Land offenbar die rechtliche Handhabe.

Jung hatte am Mittwoch sowohl auf das Bundesinfektionsschutzgesetz
als auch auf mehrere Urteile des Oberverwaltungsgerichtes im Saarland
verwiesen. Demnach müsse man vor der Anordnung weiterer Maßnahmen
nachweisen, dass «kein milderes Mittel» möglich sei.

Binnen eines Tages wurden im Saarland 2476 neue Infektionen mit dem
Coronavirus gemeldet. Die Gesamtzahl der Erkrankten seit Beginn der
Pandemie stieg am Donnerstag auf 439 447. Die Zahl der Todesfälle
durch oder mit einer Corona-Erkrankung wuchs laut RKI auf 1870.

Es wird angenommen, dass das tatsächliche Ausmaß der Infektionen mit
Sars-CoV-2 höher ist, weil es weniger Tests gibt. Nur positive
PCR-Tests werden von den Gesundheitsämtern erfasst. Zudem können
Nachmeldungen zur Verzerrung von Tageswerten führen.

Auf den Intensivstationen im Saarland lagen der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
(Divi) zufolge am Donnerstag 64 Covid-Kranke, 10 wurden beatmet.