Barmer: Sachsen-Anhalter länger und wegen Psyche krank

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sind die Menschen nach einer
Auswertung der Krankenkasse Barmer im Vorjahr länger krankgeschrieben
worden als 2020. Die Dauer liegt außerdem klar über dem
Bundesdurchschnitt und der Anteil psychischer Erkrankungen nahm
deutlich zu. Das ergab eine Auswertung der Krankheits-Fehltagen von
rund 98 800 erwerbstätigen Versicherten im Alter von 15 bis 64
Jahren, wie die Barmer am Donnerstag mitteilte.

2020 war laut Statistik ein Versicherter im Schnitt an 21,92 Tagen
krankgeschrieben, im vergangenen Jahr waren es dann schon 22,29 Tage.
Das entspricht einem Anstieg von 1,7 Prozent.

Gleichzeitig liegt Sachsen-Anhalt damit deutlich über dem
Bundesdurchschnitt von 17,5 Krankheitstagen. Für die meisten Fehltage
sorgten Muskel-Skelett-Erkrankungen. Zweithäufigste Ursache für eine
Krankschreibung waren psychische Leiden - deswegen war 2021 jede bei
der Kasse in Sachsen-Anhalt versicherte Erwerbsperson 4,14 Tage
arbeitsunfähig, in 2020 waren es erst 3,88 Tage gewesen.

«Ob die seelischen Belastungen durch die Corona-Pandemie tatsächlich
die Ursache für den Anstieg psychischer Erkrankungen im Jahr 2021
sind, lässt sich mit Krankenkassendaten allein nicht feststellen»,
sagte Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der Barmer. Schon vor der
Pandemie hätten diese Krankschreibungen von Jahr zu Jahr zugenommen.
Er forderte die Arbeitgeber auf, mehr in das betriebliche
Gesundheitsmanagement zu investieren, um Arbeitsbedingungen für
Beschäftigte zu verbessern und somit auch Erkrankungen zu vermeiden.