Philologenverband klagt über Corona-Einfluss auf Abiturprüfungen

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Corona-Pandemie hat nach einer Umfrage des
hessischen Philologenverbandes die Abiturprüfungen erneut spürbar
beeinflusst. 42 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer berichteten von
einem erhöhten Organisationsaufwand, teilte der Verband am Montag in
Wiesbaden nach einer Online-Befragung unter 445 Pädagogen an
Gymnasien mit. 30 Prozent der Lehrkräfte hätten direkte Auswirkungen
in der Abwesenheit von Prüflingen festgestellt. 61 Prozent der
befragten Lehrer würden in der Arbeitszeitverlängerung für die
Prüflinge bei den Arbeiten keine positiven Effekte erkennen.

Die Abiturkorrekturen im vorgegebenen Zeitkorridor führten wegen
ihrer Komplexität und ihres Umfangs zu Spitzenbelastungen für die
Lehrkräfte, mahnte der Verbandsvorsitzende Reinhard Schwab. «Die
aktuellen Verhältnisse haben ganz eindeutig das Potenzial zur
Überforderung.»

Die schriftlichen Abiturprüfungen in Hessen fanden vom 27. April bis
11. Mai statt. Nachprüfungen gab es in der Zeit vom 23. Mai bis 9.
Juni. Wegen der Einschränkungen in der gesamten Oberstufe durch die
Corona-Pandemie hatte es für jedes Prüfungsfach wie im Vorjahr einen
zusätzlichen Aufgabenvorschlag gegeben. Die Prüflinge bekamen zudem
einen zusätzlichen Zeitraum, den sie im Rahmen der Prüfung
individuell nutzen konnten. Der zusätzliche Zeitraum war gestaffelt
und richtete sich nach der Bearbeitungsdauer der Prüfungsaufgaben.