Razzia bei Arzt: gefälschte Impfausweise ausgestellt?

Recklinghausen (dpa) - Ein Arzt in Recklinghausen steht im Verdacht,
gefälschte Corona-Impfausweise ausgestellt und die entsprechenden
Impfdosen vernichtet zu haben. Der Mediziner soll von Juni bis
Dezember 2021 in seiner Praxis in mehreren Fällen gegen Entgelt
«bewusst wahrheitswidrig» eine Impfung bescheinigt haben, wie die
Bochumer Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Tatsächlich habe er
die dokumentierte Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung aber dem
Verdacht zufolge nicht vollzogen, sondern die Impfdosen vernichtet,
sagte eine Sprecherin.

Das Ermittlungsverfahren richte sich gegen den Arzt «und andere»,
schilderte die Behörde, ohne dazu weitere Angaben zu machen. Im Kreis
Recklinghausen und Umgebung seien am Freitag Privat- und
Geschäftsräume des beschuldigten Mediziners durchsucht worden.

Seit Ende November kann die Fälschung von Gesundheitsdokumenten
in Deutschland härter bestraft werden: Es drohen Geldstrafen oder
Haft bis zu zwei Jahren, in besonders schweren Fällen sogar bis zu
fünf Jahren.