Frankreich lockert Corona-Maßnahmen - Härtere Regeln für Ungeimpfte

Paris (dpa) - Frankreich lockert die Corona-Beschränkungen im Februar
schrittweise und verschärft zugleich die Regeln für Ungeimpfte von
Montag an erheblich. Sie haben dann mit der Einführung des
landesweiten Impf- und Genesungsnachweises keinen Zugang mehr zu
Gastronomie, Kulturstätten, Sportveranstaltungen und zum Fernverkehr,
wie Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend ankündigte. Für
alle Menschen ab 16 Jahren wird eine vollständige Impfung damit zur
Voraussetzung zur uneingeschränkten Teilnahme am öffentlichen Leben.
Menschen, die sich bis Mitte Februar für eine erste Impfung
entscheiden, dürfen danach vorübergehend weiter einen zusätzlichen
negativen Test als Zugangsvoraussetzung vorlegen.

Trotz aktuell hoher Infektionszahlen schütze die hohe Impfquote die
Kliniken vor einer Überlastung, sagte Castex. 93 Prozent der
Erwachsenen seien geimpft und eine Million Menschen hätten sich nach
Ankündigung der 2G-Regeln noch für die Immunisierung entschieden. Ab
dem 2. Februar könnten daher die Kapazitätsbeschränkungen für Sport
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und Kultureinrichtungen aufgehoben werden - ebenso wie
Maskenregelungen im Freien. Die Homeoffice-Verpflichtung werde in
eine Empfehlung umgewandelt. Am 16. Februar dürfen Diskotheken wieder
öffnen, auch das Essen und Trinken in Zügen ist dann wieder erlaubt.

Der Premierminister kündigte für den Februar auch eine Lockerung der
Masken- und Testregelungen an Schulen an. Diese seien umständlich,
räumte Castex ein, hätten aber ein Offenhalten der Schulen mit nur
wenigen geschlossenen Klassen ermöglicht.

Der Impf- und Genesungsnachweis braucht noch die Zustimmung des
Verfassungsrates, der sich am Freitag mit dem «Passe vaccinal»
beschäftigen will. Die Regierung rechnet nicht mit Einwänden.
Gesetzlich ist die Anwendung der 2G-Regelung bis Juli abgesegnet. Sie
werde aber aufgehoben, sobald sich die Lage entspannt und der Zustrom
neuer Corona-Patienten in die Kliniken versiegt, sagte Castex.