Polizei registriert mehr gefälschte Impfausweise - jetzt 412 Fälle

Potsdam (dpa/bb) - In den ersten knapp drei Wochen des neuen Jahres
hat die Polizei nach eigenen Angaben 16 gefälschte Impfausweise
registriert. Damit stieg die Zahl auf bislang 412 (Stand: 19.1.), wie
das Polizeipräsidium am Donnerstag mitteilte. 295 der Fälle konnten
bereits aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von bisher
knapp 72 Prozent entspreche, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums,
Torsten Herbst, berichtete.

In weiteren Fällen liefen die kriminalpolizeilichen Ermittlungen
unvermindert. Ermittelt wird demnach unter anderem wegen des
Verdachts der Urkundenfälschung oder der Fälschung von
Gesundheitszeugnissen. Der gesetzlich vorgegebene Strafrahmen reicht
dem Polizeisprecher zufolge von einer Geldstrafe bis hin zu einer
mehrjährigen Freiheitsstreife. «Wir sprechen also nicht von einem
Kavaliersdelikt», betonte Herbst.

Den Daten der Polizei zufolge nahm die Zahl der festgestellten Fälle
von gefälschten Impfausweisen zum Jahresende 2021 deutlich zu. Waren
es im August noch 13 Fälle, stieg die Zahl im November auf 140. Im
Dezember stellte die Polizei 148 gefälschte Impfausweise fest.

Im November hatte die Brandenburger Landesregierung unter anderem den
Zutritt zu Gaststätten, Kinos und den Einzelhandel mit Ausnahme von
Supermärkten und anderen Geschäften des täglichen Bedarfs auf
Geimpfte und Genesene (2G-Regel) beschränkt. Für den Zutritt war
demnach ein Impf- oder Genesenenausweis notwendig.

Das Polizeipräsidium hatte im Oktober die Landesapothekerkammer
gebeten, die Apotheken für das Thema zu sensibilisieren und bei
festgestellten Fälschungen von Impfausweisen umgehend die Polizei zu
verständigen. Die überwiegende Mehrheit der gemeldeten Fälle werde
nach wie vor durch aufmerksames Prüfen der Apothekerinnen und
Apotheker im Land entdeckt, berichtete Herbst.