Ministerium: Eltern lassen Kinder bei Demos Plakate zu Corona tragen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach Erkenntnissen des nordrhein-westfälischen
Innenministeriums kommt es bei Demonstrationen gegen die
Corona-Maßnahmen vereinzelt vor, dass Eltern ihre Kinder Plakate
tragen lassen. Es lägen aber keine Hinweise dafür vor, «wonach Kinder

als «Schutzschilde» missbraucht werden», schreibt das Ministerium in

einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags. Unterdessen warnte
das Ressort vor einer weiteren Instrumentalisierung der Proteste
durch Rechtsextreme.

«In der Gesamtschau versuchen in den vergangenen Monaten sämtliche
rechtsextremistische Organisationen verstärkt, Inhalte und
Organisation zu beeinflussen. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich
die Veranstaltungen immer stärker radikalisieren», führt das
Ministerium in seinem Bericht an den Landtag aus. Zurzeit bewege sich
der Anteil von Rechtsextremisten und Reichsbürgern unter den
Teilnehmern «in Teilen bei bis zu zehn Prozent».

Insgesamt sei die Teilnehmerschaft aber völlig verschieden:
Corona-Leugner, Verschwörungsmythiker, Esoteriker und Rechte seien
bei den Protesten ebenso dabei wie Menschen «aus der bürgerlichen
Mitte». Das Landeskriminalamt (LKA) hat laut dem Ministerium am
11. Dezember extra eine Informationssammel- und Auswertestelle
eingerichtet. In den vier Wochen bis zum 10. Januar seien 887
Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen und rund 152 000 Teilnehmer
gezählt worden. Die meisten Proteste seien vorher nicht angemeldet
worden.