Pflegenotstand in der Pandemie - Bayern sucht Freiwillige

München (dpa/lby) - Gut zwei Jahre nach Pandemiebeginn und mitten in
der fünften Corona-Welle werden in Bayern händeringend Pflegekräfte
gesucht. «Ich appelliere daher - gerade auch mit Blick auf die
Omikron-Virusvariante - an alle Pflegekräfte, die aktuell nicht in
diesem Beruf arbeiten und keiner Risikogruppe angehören: Engagieren
Sie sich im «Pflegepool Bayern»», sagte Gesundheitsminister Klaus
Holetschek (CSU) am Sonntag in München. «Wir müssen gemeinsam
solidarisch alles dafür tun, unser Gesundheitssystem vor einem
Kollaps zu schützen.»

Seit dem 11. November 2021, als erneut der Katastrophenfall in Bayern
ausgerufen wurde, hätten sich bisher 480 neue Freiwillige gemeldet.
Insgesamt hätten sich in der Pandemie mehr als 4100 Menschen
bereiterklärt, in Heimen und Krankenhäusern auszuhelfen.

«Gerade angesichts der schnell auf uns zu rollenden Omikron-Welle
erwarten wir erneut äußerst kritische Situationen, in denen die
Freiwilligen einen unschätzbar wichtigen Beitrag leisten können»,
sagte der Präsident der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, Georg
Sigl-Lehner.

Freiwillige können sich über die Plattform www.pflegepool-bayern.de
melden. Gesucht werden Menschen, die etwa aus dem Beruf ausgeschieden
sind oder früher einmal im Gesundheitswesen tätig waren - neben
Pflegefachkräften etwa medizinisch-technische Assistentinnen und
Assistenten, Notfallsanitäter oder auch Hebammen. Wer mitmacht, soll
Freistellungs-, Lohn-, Fahrt- und Verdienstfortzahlungsansprüche
bekommen.