Lauterbach: Corona-Impfpflicht sollte drei Dosen umfassen

Berlin (dpa) - Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus sollte nach
Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach drei Spritzen
umfassen. «Eine vollständige Impfung besteht aus drei Dosen.
Vollständig Geimpfte sind gegen alle Corona-Varianten - zumindest vor
schwerer Krankheit und Tod - geschützt. Daran muss sich die
Impfpflicht orientieren», sagte der SPD-Politiker der «Bild am
Sonntag».

Die Wissenschaftler weltweit seien sich einig, dass die Entstehung
einer Variante, gegen die man als dreifach Geimpfter keinen Schutz
habe, äußerst unwahrscheinlich sei. Gleichzeitig warnte der Minister:
«Das Varianten-Alphabet wird nicht mit Omikron enden.» Es sei gut
möglich, dass man im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ umgehen
müsse. Wer jetzt als Ungeimpfter an Omikron erkranke, hätte im Herbst
gegen eine neue Delta-Variante wahrscheinlich einen Infektionsschutz
von deutlich unter 50 Prozent, meinte er. «Ohne zusätzliche Impfungen
wären diese Menschen dann stark gefährdet. Es führt daher kein Weg an

der Impfung vorbei», so Lauterbach.

Geplant ist, dass der Bundestag ohne Fraktionszwang über eine
mögliche Impfpflicht abstimmt. Erwartet wird, dass sich
Parlamentarier über Parteigrenzen hinweg zusammentun und
entsprechende sogenannte Gruppenanträge vorlegen, über die dann
abgestimmt wird.