Veränderte Quarantäne-Regeln passieren Bundesrat

Berlin (dpa) - Die neuen Quarantäneregeln für Corona-Infizierte und
Kontaktpersonen können in Kraft treten. Nach dem Bundestag hat am
Freitag auch der Bundesrat einer Verordnung zugestimmt, die dafür
einen rechtlichen Rahmen schafft. Sie sieht unter anderem vor, dass
sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Corona-Infizierten nicht
mehr in Quarantäne begeben müssen. Außerdem werden damit kürzere
Quarantänezeiten im Fall von Infektionen ermöglicht, um bei stark
steigenden Infektionszahlen den personellen Zusammenbruch wichtiger
Versorgungsbereiche zu verhindern.

In der Sondersitzung der Länderkammer sagte Bundesgesundheitsminister
Karl Lauterbach (SPD), die Pandemie sei an einer «Schnittstelle»
angekommen. Man gehe in das dritte Jahr. In diesem stelle sich die
Frage, ob es gelinge, die Pandemie so zu entschärfen, dass man in
eine endemische Lage mit nur noch sporadischen Ausbrüchen und wenigen
Todeszahlen komme - oder ob man diese Gelegenheit ungenutzt passieren
lasse. «Wir müssen diese Gelegenheit ergreifen und wir haben die
Mittel dafür. Wir haben die Mittel dafür, die Pandemie in Deutschland
in diesem Jahr weitestgehend zu beenden.»

Lauterbach appellierte erneut an alle noch nicht geschützten Bürger,
sich jetzt impfen oder boostern zu lassen. «Wenn wir alle für uns in
Anspruch nähmen, dass wir es nicht nötig haben oder besser wissen
oder nicht mitmachen wollen oder ein anderes Staatsverständnis haben,
dann würden wir im Chaos enden.» Daher sei er auch für die allgemeine

Impfpflicht.

Der Gesundheitsminister betonte, niemand solle dazu gezwungen werden,
einen bestimmten Impfstoff zu nehmen. Er habe auch den Totimpfstoff
Novavax besorgt, teilte Lauterbach mit. Am 21. Februar werde
Deutschland eine erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen bekommen.