Gaststätten schließen wegen Corona - Dehoga spricht von Lockdown

Hamburg (dpa/lno) - Angesichts vieler coronabedingter
Restaurantschließungen in Hamburg spricht der Deutsche Hotel- und
Gaststättenverband (Dehoga) von einem «Lockdown» für die Branche. D
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Schließungen seien vor dem Hintergrund der seit Montag geltenden
schärferen 2G-plus-Regel und der «ständigen negativen Aussagen der
Politik zu Restaurantbesuchen» zu sehen, sagte der Vizepräsident des
Dehoga Hamburg, Niklaus Kaiser von Rosenburg, am Donnerstag der
Deutschen Presse-Agentur. Tatsächlich führe die Verlagerung von
Kontakten in den privaten Bereich aber zu mehr Infektionen. Die
Branche werde von der Politik «als Hebelarm zu Durchsetzung der Impf-
und Booster-Kampagne missbraucht», sagte er.

Die wirtschaftlichen Folgen seien dramatisch. «Buchungen in Hotels
und Gastronomien brechen massiv weg. Im Grunde ein Lockdown für
unsere Branche.» Wer sein Lokal offen halte, tue dies oft, «um die
Mitarbeiter zu halten und nicht, weil er betriebswirtschaftlich
sinnvoll arbeiten kann».

Kaiser von Rosenburg forderte schnell Rechtssicherheit bezüglich der
Überbrückungshilfe IV und des Kurzarbeitergeldes bei freiwilliger
Schließung auch über den Januar hinaus. «Hier darf es für unsere
Branche nicht zu zeitaufwendigen Einzelprüfungen kommen, die die
Auszahlung von Geldern über Monate verzögert.»

Zudem forderte er für die niedrigeren Lohnsegmente eine Aufstockung
des Kurzarbeitergeldes, um den Fachkräftemangel nicht durch weitere
Abwanderung zu verstärken. Die wiederholten Sonderopfer von Kultur
und Tourismus für die Allgemeinwirtschaft und Gesellschaft müssten
auch durch besondere Hilfen für diese Bereiche beantwortet werden.