336 gefälschte Impfausweise in Brandenburg - 243 Fälle aufgeklärt

Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Polizei hat bislang 336
gefälschte Impfausweise festgestellt. Mit Stand Donnerstag seien
davon bereits 243 Fälle aufgeklärt worden, teilte der Sprecher des
Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, auf Anfrage mit. Dies entspreche
einer Aufklärungsquote von 72 Prozent.

Ermittelt werde unter anderem wegen des Verdachts der
Urkundenfälschung oder der Fälschung von Gesundheitszeugnissen. Der
gesetzliche Strafrahmen reiche dabei von einer Geldstrafe bis hin zu
mehrjähriger Freiheitsstreife. «Wir sprechen also nicht von einem
Kavaliersdelikt», betonte Herbst.

Den Angaben zufolge nahm die Zahl der registrierten Fälschungen im
Spätherbst deutlich zu. So wurden im September 35, im Oktober 38, im
November 136 und im Dezember 90 Fälle registriert. Im Januar waren es
bislang nur 5 Fälschungen. Der Polizeisprecher wies darauf hin, dass
sich die Zahlen noch ändern könnten, da beispielsweise Strafanzeigen
erst verspätet erstattet würden.

Im November hatte die Brandenburger Landesregierung unter anderem den
Zutritt zu Gaststätten, Kinos und den Einzelhandel mit Ausnahme von
Supermärkten und anderen Geschäften des täglichen Bedarfs auf
Geimpfte und Genesene (2G-Regel) beschränkt. Für den Zutritt war
demnach ein Impf- oder Genesenenausweis notwendig.

Anfang Oktober vergangenen Jahres hatte sich das Polizeipräsidium an
die Landesapothekerkammer gewandt, die Apotheken für Fälschungen
sensibilisiert und gebeten, bei entsprechenden Feststellungen
umgehend die Polizei zu informieren. Die Mehrheit der gemeldeten
Fälle sei durch aufmerksames Prüfen der Apotheken entdeckt worden,
berichtete Herbst. «Wer sich also mit einem gefälschten Impfpass
einen digitalen Impfnachweis verschafft, muss damit rechnen, dass das
entdeckt und konsequent verfolgt wird», warnte der Sprecher.