Mordversuch mit Fleischklopfer - 57-Jähriger vor Gericht

Fulda (dpa/lhe) - Wegen eines heimtückischen Mordversuchs an seinem
ehemaligen Arbeitskollegen muss sich ein 57-jähriger Bergmann aus
Fulda seit Donnerstag vor dem Landgericht Fulda verantworten. Er soll
seinen 44-jährigen Bekannten mit einem Messer und einem
Fleischklopfer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Der
44-Jährige aus Petersberg hatte den Angeklagten am 16. Juli 2021
vormittags in dessen Wohnung besucht, um ihm dabei zu helfen, das
Passwort am Router zu ändern.

Der Angeklagte soll dann ein Messer und einen Fleischklopfer aus der
Küche geholt haben. Ohne weitere Worte und mit einem Lächeln im
Gesicht soll der Deutsche dem ahnungslos im Wohnzimmer Sitzenden
unvermittelt mit dem Fleischklopfer auf den Kopf geschlagen und mit
dem Messer zugestochen haben - in den Oberkörper und den Brustkorb.
Ein Stich habe die Lunge perforiert. Mit weiteren Stichen und
Schnitten habe er den Mann am Oberarm und der Stirn verletzt. Laut
Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte bei dem Angriff den Tod des
Mannes billigend in Kauf genommen.

Der lebensgefährlich Verletzte konnte aus der Wohnung auf die Straße
fliehen. Vor einer Apotheke gegenüber brach er blutüberströmt
zusammen. Ein im selben Haus ansässiger Arzt und der herbeigerufene
Notarzt retteten dem Mann das Leben. Noch drei Tage nach der Tat war
der Mann ohne Bewusstsein gewesen. Der Hintergrund der Tat ist noch
vollkommen unklar, sagt die Oberstaatsanwältin. Das Gericht hat
insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist
demnach am 4. Februar zu rechnen.