Hamburg hält sich Verlängerung der Luca-App-Lizenz noch offen

Die Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie steht seit Monaten in
der Kritik. Strebt Hamburg trotzdem eine Verlängerung der Lizenz an?

Hamburg (dpa/lno) - Die Hansestadt Hamburg als Vielnutzerin der
Luca-App und Heimat des ersten Luca-Repräsentanten Smudo von den
Fantastischen Vier hält sich eine Entscheidung zur Verlängerung der
Lizenz noch offen. «Eine Entscheidung muss bis Ende Februar fallen»,
sagte ein Sprecher der Finanzbehörde der Deutschen Presse-Agentur.
Die Luca-App soll Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen,
die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher
ohne Zettelwirtschaft zu erledigen.

Die Anwendung ist seit Monaten Gegenstand einer öffentlichen
Kontroverse. Zuletzt entzündete sich die Kritik an einem Vorfall in
Mainz. Dort hatte die Polizei gemeinsam mit dem Gesundheitsamt bei
der Suche nach Zeugen eines tödlichen Sturzes in einer Gaststätte auf
Daten aus der Luca-App zurückgegriffen. Danach hatten einzelne
Politiker öffentlich dazu aufgerufen, die Luca-App von den mobilen
Telefonen zu löschen und die Bundesländer aufgefordert, auslaufende
Verträge mit dem Anbieter nicht zu verlängern.

Der in Hamburg lebende Rapper Smudo hat die Luca-App gegen Vorwürfe
von Netzpolitikern der Grünen und der FDP verteidigt. Für deren
Aufruf, die App zu deinstallieren, habe er kein Verständnis, sagte
Smudo der «Bild». Er hat die App mitentwickelt, um seiner Band und
anderen Künstlern in der Corona-Pandemie wieder Auftritte zu
ermöglichen. Der Sänger ist an der Betreibergesellschaft der Luca-App
wirtschaftlich beteiligt.