Rechtsrahmen für neue Quarantäneregeln soll besiegelt werden

Berlin (dpa) - Für die vorgesehenen neuen Corona-Quarantäneregeln
soll noch dieser Woche ein rechtlicher Rahmen besiegelt werden.
Künftig sollen unter anderem «Geboosterte» mit Auffrischungsimpfung
von einer Quarantäne als Kontaktperson von Infizierten ausgenommen
sein. Mit einer entsprechenden Verordnung soll sich an diesem
Mittwoch das Bundeskabinett befassen, wie es am Dienstagabend vom
Gesundheitsministerium hieß. Sie soll dann am Donnerstag in den
Bundestag kommen und am Freitag abschließend in den Bundesrat.
Letztlich umgesetzt werden müssen die Quarantäneregeln von den
Bundesländern.

Bund und Länder hatten die Neuregelungen in der vergangenen Woche
auch mit Blick auf die Verbreitung der neuen Virusvariante Omikron
vereinbart. Generell sollen Absonderungszeiten verkürzt werden. Dafür
soll auch das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag aktualisierte
Empfehlungen veröffentlichen, wie es aus dem Ministerium weiter hieß.

Laut einem RKI-Entwurf sollen sich die Quarantäne für Kontaktpersonen
von Infizierten und die Isolierung, wenn man selbst erkrankt ist, an
einer «Sieben-Tage-Regel» orientieren: Sie können jeweils nach sieben

Tagen enden, wenn man sich mit einem negativen PCR- oder Schnelltest
«freitestet». Ohne Test sollen sie künftig zehn Tage dauern.

Die Regelungen sollen unabhängig von der Virusform gelten. Bisher
können Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und
Genesenenstatus für bis zu 14 Tage gelten. Wenn es sich etwa um
Omikron handelt, gibt es auch für Geimpfte keine Ausnahmen.

Für Beschäftigte in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen
für Menschen mit Behinderungen soll die Isolierung ebenfalls sieben
Tage dauern - aber zum Abschluss verpflichtend mit einem genaueren
PCR-Labortest. Zudem muss man zuvor 48 Stunden ohne Symptome sein.
Für Kinder in Schulen und Kitas soll die Quarantäne als Kontaktperson
fünf Tage dauern, mit abschließendem PCR- oder Schnelltest.

Die Quarantäne-Verkürzungen sollen wichtige Versorgungsbereiche auch
für den Fall stark steigender Infiziertenzahlen am Laufen halten.