Berliner Kontrolleure erwischen fast 600 000 Menschen ohne Fahrkarte

Jeden Tag sind in Berlin Hunderte von Menschen ohne Ticket unterwegs
- mindestens, denn nicht alle werden ertappt. Inzwischen fragen die
Kontrolleure nicht mehr nur nach der Fahrkarte.

Berlin (dpa/bb) - Bei Kontrollen in den Bussen und Bahnen der
Hauptstadt sind im vergangenen Jahr rund 592 000 Menschen ohne
Fahrkarte erwischt worden. Davon entfielen rund 290 000 auf die
U-Bahnen, Busse und Trams der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), wie
das Unternehmen auf Anfrage mitteilte. Das waren demnach rund 40 000
mehr als im vergangenen Jahr. Knapp 6,9 Millionen Kontrollen wurden
laut einem BVG-Sprecher durchgeführt - und damit in etwa so viele wie
im Jahr davor.

In der S-Bahn wurden bei 9,3 Millionen Kontrollen 302 000 Fahrgäste
ohne gültigen Fahrschein angetroffen - in etwa so viele wie im
Vorjahr. Nach Angaben einer Sprecherin ist die Zahl der Kontrollen
verkehrsvertraglich festgeschrieben.

Für das Fahren ohne Ticket verhängen die Verkehrsunternehmen
Vertragsstrafen in Höhe von 60 Euro. Mindestens 50 Euro wiederum
werden bei der BVG fällig, wenn Fahrgäste in der Corona-Krise ohne
Maske erwischt werden. 11 700 Mal verhängten die Kontrolleure des
Unternehmens im vergangenen Jahr deshalb diese Vertragsstrafe.
Weitere 5000 Fahrgäste wurden wegen fehlender Maske aus den
Fahrzeugen verwiesen. Wie viele Kontrollen mit Blick auf die
Maskenpflicht durchgeführt wurden, wurde hingegen nicht bekannt.

Seit einigen Wochen gilt im Nahverkehr auch die 3G-Regel, wonach
Fahrgäste geimpft, genesen oder getestet sein müssen. Auch hier
erhebt die BVG bei Nichtbeachtung eine Gebühr von 50 Euro. Weil es
sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit handelt, können noch deutlich
höhere Bußgelder hinzukommen.