Warnung zum Schulstart nach den Ferien: GEW sorgt sich wegen Omikron

Wenn am Montag nach den Ferien Betreuung und Unterricht an den Kitas
und Schulen beginnen, müssen sich alle an neue Regeln gewöhnen. Es
wird häufiger getestet und auch das Personal ist mit dabei. Das
reicht aber nicht aus, sagt die GEW. Und warnt.

Stuttgart (dpa/lsw) - Mit Blick auf die schnelle Ausbreitung der
Omikron-Variante des Coronavirus in Baden-Württemberg fürchtet die
Bildungsgewerkschaft GEW in den kommenden Wochen hohe
Infektionszahlen und weitere Schul- oder Kita-Schließungen.
«Angesichts der Gefahr durch Omikron bleibt unsicher, wie viele Kitas
und Schulen schließen müssen und wie groß die Zahl der Kinder und der

Beschäftigten sein wird, die wegen Erkrankungen oder Quarantäne
zuhause bleiben müssen», sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft, Monika Stein, am Sonntag. Sie rechne
damit, dass der von Montag an geplante Präsenzunterricht nicht
überall aufrechterhalten werden könne.

Um sich so gut wie möglich vor dem Virus zu schützen, sollen Kinder
und Jugendliche an Schulen und Kitas zum Start nach den Ferien für
die kommenden zunächst sechs Wochen stärker getestet werden. Außerdem

ist der Kreis der Menschen erweitert worden, der sich regelmäßig auf
das Virus testen lassen muss.

Auf eine einfache Formel gebracht heißt es künftig: Getestet wird
nun, wer noch nicht geboostert ist. Nach den Plänen der Ministerien
sollen alle Schülerinnen und Schüler ohne eine Auffrischungsimpfung
(«Booster») in der ersten Woche nach den Weihnachtsferien täglich
getestet werden, sofern an ihren Einrichtungen Antigenschnelltests
angeboten werden. Schulen, die auf PCR-Pooltests setzen, sollen, wenn
möglich, weitere Antigenschnelltests anbieten. Von der zweiten Woche
bis zu den Faschingsferien (ab 25. Februar) sind laut Ministerien
drei Antigenschnelltests oder zwei PCR-Testungen für die Kinder und
Jugendlichen verpflichtend, sofern sie nicht geboostert sind.

Auch für das Personal an Schulen, in Kindertageseinrichtungen und in
der Kindertagespflege wird die Teststrategie erweitert, sollten die
Betreffenden nicht geboostert sein. Demnach sind Tests an jedem
Präsenztag vorgeschrieben.

Die GEW hält diese Ausweitung der Tests nicht für ausreichend. Es
müsse mindestens in den kommenden beiden Wochen täglich getestet
werden. Außerdem müsse bei einer Impfquote von zuletzt etwa 50
Prozent bei den Jugendlichen ab zwölf Jahren besser und
niederschwelliger über Nutzen und Risiko einer Impfung informiert
werden. Stein forderte zudem, Mobile Impfteams an weiterführenden und
Beruflichen Schulen einzusetzen.

Während die Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg erst von
Montag an zurückerwartet werden, hat der Unterricht in mehreren
anderen Bundesländern bereits vor einer Woche begonnen. Am
vergangenen Dienstag und am Mittwoch folgten weitere Länder.