36 Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung

Impfschäden treten vergleichsweise selten auf. Dennoch ist jeder Fall
tragisch. Die AfD im Sächsischen Landtag fragt regelmäßig Zahlen dazu

ab und begründet auch darauf eine Impfskepsis in der Bevölkerung.

Dresden (dpa/sn) - In Sachsen sind bislang 36 Menschen im zeitlichen
Zusammenhang mit einer Corona-Impfung gestorben. Ob die Impfung
ursächlich oder maßgeblich ursächlich für den Tod war, lässt sich

nach Angaben des Gesundheitsministeriums aus den Daten aber nicht
feststellen. Zudem nannte das Ministerium in seiner Antwort auf eine
Parlamentsanfrage des AfD-Abgeordneten Rolf Weigand 428
Verdachtsfälle auf eine «über das übliche Maß hinausgehende
Impfnebenwirkung», darunter 172 schwerwiegende Fälle. Die Zahlen
beziehen sich auf den Zeitraum von Januar bis Ende November 2021.

«Die verbreitete Impfskepsis in Sachsen wird häufig als irrational
charakterisiert. Meine Kleine Anfrage zeigt jedoch, dass sie gerade
bei jüngeren Menschen verständlich ist», sagte Weigand am Freitag in

Dresden. Junge Leute hätten abzuwägen «zwischen einem fast immer
milden Verlauf nach einer Corona-Ansteckung und der Gefahr von
seltenen, aber schwerwiegenden Impfnebenwirkungen wie
Herzmuskelentzündungen, Gesichtslähmungen und Blutgerinnseln».

Die Impfentscheidung müsse deshalb frei und unabhängig bleiben,
verlangte Weigand. «In höchstem Maße gilt dies für Minderjährige
und
ihre Eltern. Weder die Politik noch die Schulen dürfen Druck auf
Jugendliche aufbauen.»

Das sächsische Gesundheitsministerium stellte in seiner Antwort auch
die Relation dar. Demnach wurden bis einschließlich 30. November im
Freistaat gut 5,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Die Melderate für
betreffende Nebenwirkungen liege demnach bei 0,08 Meldungen pro 1000
Impfdosen, für schwerwiegende Verdachtsfälle bei 0,03.

Laut Statistik betrafen die 36 Todesfälle zu gleichen Teilen Frauen
und Männer im Alter zwischen 37 und 91. 23 Betroffene waren über 70,
weitere acht zwischen 60 und 70 Jahren. 27 Todesfälle wurden im
Kontext mit dem Biontech-Impfstoff registriert, drei im Zusammenhang
mit Astrazeneca und einer mit Moderna. Bei fünf Todesfällen wurde der
verwendete Impfstoff nicht näher benannt, wie es hieß.

Auch bei den Verdachtsfällen auf überdurchschnittliche
Impfnebenwirkungen entfielen die meisten auf Biontech (320), gefolgt
von Astrazeneca (62), Moderna (33) und Janssen von Johnson & Johnson
(7). In sechs Fällen wurde der Impfstoff nicht näher spezifiziert.
Von den 428 Verdachtsfällen waren knapp die Hälfte (209) als nicht
schwerwiegend einzustufen. Schwerwiegend ist eine Reaktion etwa dann,
wenn sie lebensbedrohend ist, eine stationäre Behandlung erfordert
oder zu bleibender Behinderung führt. 47 weitere Fälle wurden als
«eventuell schwerwiegend» deklariert.

Bei den als schwerwiegend eingestuften Fällen kam es am häufigsten zu
Schlaganfällen (22), Thrombosen und Lungenembolien (je 17),
Herzbeutel- oder Herzmuskelentzündungen (13), Kopfschmerzen (12),
Schwindel (11 Fälle), Fieber (7) Sehstörungen (6), Hirnblutungen (6)
und Gesichtslähmungen (5). Die AfD hob darauf ab, dass auch junge
Menschen betroffen waren. So erlitt ein 14-Jähriger eine Herzbeutel-/
Herzmuskelentzündung, ein 20 Jähriger eine Gesichtslähmung und ein 23

Jähriger eine Lungenembolie.