FDP fordert mehr Aufklärung und Impfwerbung auf allen Kanälen

Bei den Impfquoten liegt Mecklenburg-Vorpommern im Ländervergleich
nach wie vor weit hinten. Statt mit Druck über eine mögliche
Impfpflicht will die FDP im Land das mit mehr Aufklärung und Werbung
ändern.

Schwerin (dpa/mv) - Die FDP im Schweriner Landtag hat die
Landesregierung aufgefordert, noch mehr für Corona-Schutzimpfungen zu
werben und die Aufklärung zu intensivieren. «Wir reden hier über ein

hochkomplexes Thema, wo es kein Zuviel an Informationen gibt»,
erklärte die FDP-Abgeordnete Sabine Enseleit am Mittwoch in Schwerin.
Sie verlangte ein Gesamtkonzept, das alle Kommunikationskanäle
zielgruppengerecht nutzt. Es reiche nicht, Impftermine bekannt zu
geben, es gelte die Menschen auch emotional zu erreichen. «Wer nicht
selbst frühzeitig und anhaltend informiert, überlässt die
Deutungshoheit anderen und ebnet den Weg für Falschinformationen»,
mahnte Enseleit.

Mit Blick auf die regelmäßigen Demonstrationen, die sich zu großen
Teilen gegen eine allgemeine Impfpflicht richten, rief die
Oppositionspolitikerin dazu auf, die Freiwilligkeit wieder mehr in
den Mittelpunkt zu stellen. «Um gezielt Ängste zu nehmen und
Vorurteile zu beseitigen, spielt der Dialog eine entscheidende
Rolle», sagte sie. Die Politik müsse argumentativ auf die Gründe
eingehen, warum die Menschen im Land Bedenken gegen eine Impfung
hätten. «Hier jetzt schnell zu handeln ist eine sinnvolle
Investition, statt die Gesellschaft weiter mit dem Aufbau von Druck
und weiteren Ängsten zu spalten», betonte Enseleit.

Mit Quoten von 69,9 Prozent beim Grundschutz nach zweimaliger Impfung
und 36,5 Prozent beim Boostern liegt Mecklenburg-Vorpommern im
Ländervergleich im hinteren Drittel. Im benachbarten
Schleswig-Holstein liegen die Quoten mit 75,7 und 42,6 Prozent
deutlich höher.