Arbeitsminister Heil: «Aufschwung durch Omikron verzögert»

Berlin (dpa) - Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet
vorübergehend negative Auswirkungen der Omikron-Welle in Deutschland
auf die Konjunktur. «Wir gehen davon aus, dass der Aufschwung der
Wirtschaft stattfinden wird, allerdings durch die Herausforderung
durch die Omikronvariante zeitlich verzögert», sagte Heil am Dienstag
in Berlin. Deshalb sei es wichtig, den Arbeitsmarkt weiter stabil zu
halten. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor einer
explosionsartigen Verbreitung von Omikron gewarnt - und vor
Einschränkungen etwa bei der Versorgungsinfrastruktur in Deutschland,
wenn gleichzeitig viele Beschäftigte infiziert werden oder als
Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.

Bisher sei der Arbeitsmarkt zwar durch die Corona-Pandemie
erschüttert worden, sagte Heil. «Aber wir konnten ein großes Beben
abwenden.» Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der
Arbeitslosen in Deutschland im Dezember saisonüblich leicht auf 2,330
Millionen gestiegen. Deutlich gestiegen ist aber wieder die
Kurzarbeit. Betriebe vor allem aus dem Gastgewerbe und Handel zeigten
bis 27. Dezember für 286 000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit an.

Heil sagte: «Wir nähern uns, was Beschäftigung betrifft, dem
Vorkrisenniveau.» Millionen von Arbeitsplätzen hätten durch
Kurzarbeitergeld und Wirtschaftshilfen trotz Pandemie erhalten werden
können. 2022 sei eine «arbeitsmarktpolitische Doppelstrategie» nöti
g.
Es gelte, stabil durch die Pandemie zu kommen und den Arbeitsmarkt
zugleich auf die strukturellen Herausforderungen etwa durch den
technologischen Wandel vorzubereiten. Heil nannte die Sicherung der
Fachkräfte als ein zentrales Ziel. Sich ausbreitender
Fachkräftemangel dürfte nicht zur Bedrohung für die Wirtschaft und
die Pläne etwa für den geplanten massiven Ausbau des Wohnungsbestands
in Deutschland werden.