Rund 17 000 Besucher in Ausstellung über Seuchen

Als die medizinischen Ursachen noch unbekannt waren, wurden
Krankheiten häufig als Strafe Gottes verstanden. Eine Ausstellung in
Hildesheim gibt mitten in der Pandemie Einblick in die Geschichte des
Kampfes gegen tödliche Erreger.

Hildesheim (dpa) - Seit Jahrhunderten sterben infolge von
Infektionskrankheiten mehr Menschen als bei Kriegen oder
Naturkatastrophen. Vor der Corona-Pandemie war dies vielen gar nicht
bewusst. Die Ausstellung «Seuchen. Fluch der Vergangenheit -
Bedrohung der Zukunft» erzählt noch bis zum 1. Mai 2022 die
Geschichte von Krankheiten wie Pest, Ebola oder Aids. Die
Besucherinnen und Besucher können im Hildesheimer Roemer- und
Pelizaeus-Museum (RPM) unter anderem im nachgebauten ersten
Anatomischen Theater von Padua virtuell eine Leiche sezieren.

Bisher hätten etwa 17 000 Gäste die Seuchen-Ausstellung gesehen,
sagte Museumssprecher Benjamin Riebsamen. Im Vergleich zu anderen
Museen in Deutschland stehe das RPM mit dieser Zahl gut da. Einen
Einbruch habe es Anfang Dezember gegeben, als die Coronazahlen hoch
gingen und auch geimpfte und genesene Gäste einen Test vorweisen
mussten (2G plus). Wer schon eine Auffrischungsimpfung (Booster)
erhalten hat, ist von dieser Testpflicht ausgenommen.

Die Angebote für eine Führung werden dem Museumssprecher zufolge sehr
gut angenommen. Die Ausstellungsmacher beschreiben in der Schau auch
Erfolge der Medizin und wollen damit Mut machen. Kooperationspartner
des Projekts ist die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).