Corona-Lockerung: Staatstheater zurückhaltend - Schlösser öffnen

Betreiber von Kultureinrichtungen in Westmecklenburg können vorerst
aufatmen. Sie dürfen unter 2G-plus-Bedingungen wieder öffnen. Aber
nicht alle tun das. Die Gründe sind verschieden.

Schwerin (dpa/mv) - Kultureinrichtungen im westlichen Mecklenburg
dürfen nach zuletzt gesunkenen Corona-Zahlen seit Montag wieder
öffnen - aber nicht alle tun das. So hält das Mecklenburgische
Staatstheater mit Spielstätten in Schwerin und Parchim seine Türen
vorerst weiter geschlossen.

Geschäftsführer Christian Schwandt sagte auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur: «Omikron rollt auf Mecklenburg-Vorpommern zu. Da wäre
es aus unserer Sicht falsch, sofort wieder vor Publikum zu spielen.
Wir bleiben dabei, dass der Spielbetrieb bis zum 9. Januar ruht.» Das
Staatstheater wolle die Beschlüsse von Bund und Ländern am Freitag
abwarten. Spätestens Anfang kommender Woche solle dann entschieden
werden, wann der Spielbetrieb wieder starten könne.

Die Schlossmuseen in Schwerin und Ludwigslust öffnen nach Angaben der
Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV ab Mittwoch
wieder, Schloss Bothmer (Landkreis Nordwestmecklenburg) ab Freitag.
Das Staatliche Museum Schwerin ist wegen Umbauarbeiten derzeit
geschlossen.

Den Kinos fällt es unter anderem angesichts der Bedingungen des
Verleihbetriebs schwer, von einem Tag auf den anderen den
Vorstellungsbetrieb wieder zu starten. So blieb das Luna-Filmtheater
in Ludwigslust zunächst ebenfalls zu. «Wir brauchen ein paar Tage
Vorlauf», erklärten die Betreiber am Montag.

Am Wochenende war die Corona-Warnampel des Landes nach gesunkenen
Zahlen von Rot auf Orange gesprungen. In Schwerin sowie in den
Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim können
deshalb seit Montag Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und
Kinos wieder unter 2G-Plus-Bedingungen, also Zutritt für Geimpfte und
Genesene mit zusätzlichem Test, öffnen. Die restlichen Landesteile
lagen noch im roten Bereich und profitieren deshalb nicht.

Die Freizeiteinrichtungen waren am 27. Dezember in
Mecklenburg-Vorpommern flächendeckend behördlich geschlossen worden.
Grund waren hohe Corona-Infektionszahlen und eine hohe Auslastung der
Krankenhausbetten. Das Mecklenburgische Staatstheater hatte daraufhin
erklärt, zunächst bis zum 9. Januar nicht vor Publikum zu spielen.

Die Aussagekraft der jüngsten Corona-Zahlen ist umstritten und die
weitere Entwicklung offen. Das Robert Koch-Institut (RKI) weist
darauf hin, dass die Daten aufgrund der geringen Test- und
Meldeaktivitäten während der Feiertage ein unvollständiges Bild
abgeben und zu niedrig sein könnten. Aufgrund der sich ausbreitenden
Omikron-Variante gehen Fachleute von einem baldigen starken Anstieg
der Infektionszahlen aus.