Französische Kliniken wechseln zunehmend in Notfall-Modus

Paris (dpa) - Wegen der sich weiter verschlechternden Corona-Lage
wechseln die Kliniken in Frankreich zunehmend in einen Notfall-Modus.
Dieser gilt seit Donnerstag auch im größten Ballungsraum des Landes,
der Region Paris. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege inzwischen bei 446
und habe sich binnen drei Wochen mehr als vervierfacht, teilte die
Gesundheitsverwaltung der Hauptstadtregion (ARS) mit. Der im
Landesschnitt ähnlich hohe Wert gibt die Zahl erfasster
Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tage an.

Kliniken können nun zusätzliche Betten für Covid-Patienten freimachen

und Kranke zwischen Kliniken in der Region verlegen. Die übrige
Gesundheitsversorgung solle nicht beeinträchtigt werden und das in
der Pandemie stark belastete Personal geplanten Urlaub antreten
können. Wie in Deutschland sind die Mehrzahl der Corona-Patienten
ungeimpft, wie die Gesundheitsverwaltung berichtete. Wegen der hohen
Impfquote - frankreichweit sind 88,5 Prozent der Impfberechtigen
vollständig geimpft - belaste die aktuelle Corona-Welle die
Krankenhäuser weniger dramatisch als die vorherigen, hieß es.

Zur Eindämmung der nach französischer Zählung fünften Corona-Welle

greifen von Freitag an weitere Schutzmaßnahmen. Für vier Wochen
schließen die Diskotheken, an Grundschulen gilt eine erweiterte
Maskenpflicht und Unternehmen sollen mehr Homeoffice ermöglichen.
Außerdem werden die Booster-Impfungen vorangetrieben. Bis Anfang
Januar sollen 15 Millionen weitere Menschen ihre Auffrischungsimpfung
erhalten können. Apotheken erlaubte das Gesundheitsministerium die
Öffnung auch an Sonntagen, um möglichst viele Impfungen vorzunehmen.