Ministerium: Lage in Krankenhäusern sehr angespannt

Potsdam (dpa) - Die Corona-Situation in den Brandenburger
Krankenhäusern spitzt sich weiter zu. «Wir haben nur noch sehr wenige
freie Intensivbetten», sagte der Abteilungsleiter im
Gesundheitsministerium, Michael Zaske, am Donnerstag im
RBB-Inforadio. «Die Situation ist tatsächlich sehr angespannt und
wird in den nächsten Tagen und Wochen sich noch zuspitzen.» Immer
mehr Patientinnen und Patienten müssten in andere Bundesländer
verlegt werden, aber auch dort sei das Ende der Kapazitäten absehbar.

Stand Freitag vergangener Woche sind nach Zaskes Angaben in
Brandenburg 693 Covid-Patientinnen und -Patienten eingeliefert
worden, Stand Mittwoch waren es schon 810. «Wir müssen mit dieser
Steigerung weiter rechnen», erklärte er. Zudem gebe es einen «hohen
Belegungsdruck» durch Nicht-Covid-Patienten, etwa wegen Unfälle. Die
Verantwortlichen müssten darauf achten, dass Intensivbetten
beispielsweise auch für Menschen mit Schlaganfällen, Herzinfarkten
und Unfallverletzungen zur Verfügung stünden. Nicht zwingend
lebensnotwendige Eingriffe würden in größerem Umfang verschoben.

Eine sogenannte Triage sei noch nicht notwendig. Damit ist gemeint,
dass ausgewählt wird, wer Zugang zu intensivmedizinischer Behandlung
bekommt und ob ein Patient mit schlechter Prognose sein Bett räumen
muss für einen Erkrankten, dem bessere Chancen eingeräumt werden. Man
versuche, bundesweit alle Möglichkeiten auszuschöpfen, eine Triage zu
verhindern, sagte Zaske.

Die Zahl der Verlegungsfahrten steigt, wie Zaske erklärte. 16
Intensivpatienten seien in den letzten Tagen in andere Bundesländer
verlegt worden, 13 davon nach Berlin. Erstmals werden nun auch drei
Patienten nach Nordrhein-Westfalen verlegt. Leichtere Fälle würden in
zu Ersatzkrankenhäusern bestimmte Reha-Krankenhäuser gebracht. Dafür

stünden bislang sechs Reha-Kliniken mit 143 Betten zur Verfügung.

«Ich sehe mit großer Sorge auf die Gesamtsituation», sagte Zaske. «
Es
ist zwingend notwendig, dass wir ganz konsequent eindämmen in den
nächsten Tagen und Wochen.» Die Corona-Infektionszahlen stiegen zwar
momentan nicht weiter. Es gebe aber einen Nachlauf von rund zwei
Wochen in die Kliniken.