Unternehmen in Sachsen-Anhalt planen wieder Weihnachtsfeiern

Das gesellschaftliche Leben hat 2021 trotz Corona wieder Fahrt
aufgenommen. Einige Betriebe wollen in diesem Jahr wieder mit der
Belegschaft Weihnachten feiern. Die Unternehmer müssen Nutzen und
Risiken abwägen.

Magdeburg (dpa/sa) - Nach vielen Ausfällen 2020 wollen in diesem Jahr
wieder einige Unternehmen in Sachsen-Anhalt Weihnachtsfeiern für ihre
Belegschaft ausrichten. «Ja, es werden - so Stand heute -
Weihnachtsfeiern stattfinden», berichtete eine Sprecherin des Hotel-
und Gaststättenverbandes Dehoga in Sachsen-Anhalt. Die Firmen buchten
im Vergleich zum Vorjahr wieder vermehrt Plätze in der Gastronomie.

Dennoch beobachte man im Verband eine gewisse Zurückhaltung. «Am
wichtigsten wäre für den Gast und Unternehmer Planungssicherheit»,
betonte die Dehoga-Sprecherin. Die Unsicherheit durch eine drohende
Schließung der Gastronomie sei wegen der langfristigen Planung und
des Einkaufs von Ware «extrem belastend» - nicht nur finanziell, auch
psychisch.

Die Unternehmen müssten bei der Entscheidung, eine Weihnachtsfeier
auszurichten, Nutzen und Risiken abwägen, sagte Burghard Grupe,
Geschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) in Magdeburg. Kein
Unternehmen könne sich längere Ausfallzeiten der Belegschaft durch
Krankheit oder Quarantäne leisten, wenn sich auf der Feier Kollegen
infizierten. Auf der anderen Seite sei der persönliche Austausch in
ungezwungener Atmosphäre für das Betriebsklima immens wichtig, vor
allem «nach diesen schwierigen Zeiten», führte Grupe weiter aus.

Grupe geht davon aus, dass die Veranstaltungen unter der 3G-Regelung
stattfinden dürften. Bei der 2G-Regelung dürfen nur Geimpfte und
Genesene teilnehmen, bei 3G auch Getestete. 3G empfehle die HWK
ebenso wie die gängigen Hygieneregeln. «Doch das müssen wir unseren
Mitgliedsbetrieben nicht extra sagen.» Vielleicht treffe sich die
Belegschaft in diesem Jahr beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt
statt in geschlossenen Räumen, mutmaßte Grupe. Allerdings zeichne
sich laut Dehoga in Sachsen-Anhalt bisher keine generelle Tendenz bei
den Unternehmen ab, die Weihnachtsfeiern nach draußen zu verlegen.

Die Gastronomen in der Landeshauptstadt sehen bereits jetzt viele
kleinere Buchungen, sagte Matthias Nawroth von der
Arbeitsgemeinschaft Magdeburger Gastronomen. Die Kehrseite seien
vermehrt Absagen für große Gruppen, da «die Firmenkunden die aktuelle

Corona-Situation nicht einschätzen» könnten und bei größeren
Verbindlichkeiten deutlich vorsichtiger seien.

Einige Unternehmen berichteten, Mitte Oktober noch keine klare
Aussage zu einer eventuellen Weihnachtsfeier treffen zu können. Zu
lang sei der Planungszeitraum, die Entwicklung des
Infektionsgeschehens außerdem zu ungewiss. Andere Unternehmen wie die
Halloren Schokoladenfabrik in Halle erteilten einer Weihnachtsfeier
bereits jetzt eine Absage. Es werde kein Fest geben, «da eventuelle
nicht absehbare Beschränkungen die Planung» erschwerten, sagte ein
Sprecher des Unternehmens.

Das Backunternehmen Kathi will hingegen mit den Mitarbeitern feiern.
Nach dem Ausfall der Feier im vergangenen Jahr, «möchten wir in
diesem Jahr jedoch gerne wieder einen gemeinsamen Ausklang mit allen
«Kathianern» durchführen», schrieb eine Sprecherin des Unternehmens
.
Die Weihnachtsfeier diene als Rückblick und Wertschätzung für die
Belegschaft.