Ministerin fordert mehr Impfbereitschaft in Pflegeberufen

Hannover (dpa/lni) - Nach Ansicht von Niedersachsens
Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) haben sich bislang zu
wenig Beschäftigte in Pflegeberufen gegen das Coronavirus impfen
lassen. Die Impfquote unter den Beschäftigten in der Pflege variiere
sehr stark, sagte Behrens am Freitag in Hannover. «Insgesamt sind die
Impfquoten gerade für diesen so sensiblen Bereich aber noch zu
niedrig.» Sie appellierte, sich impfen zu lassen.

Von Oktober an würde in den Landkreisen und kreisfreien Städten
flächendeckend mit den Auffrischungsimpfungen in den Alten- und
Pflegeeinrichtungen begonnen. Dies biete dann allen Beschäftigten,
die bisher noch nicht geimpft sind, noch einmal die Möglichkeit, die
Corona-Schutzimpfungen nachzuholen.

Umfragen ergeben ein unterschiedliches Bild zu den Impfquoten in
diesen Berufen. Laut Ministerium habe eine Online-Umfrage des
Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) zwischen dem
6. und 10. September ergeben, dass im Durchschnitt 65,5 aller
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niedersachsen erstgeimpft waren,
86 Prozent davon zweifach. An der Umfrage nahmen demnach landesweit
373 Einrichtungen aus verschiedenen Bereichen, etwa der ambulanten
oder vollstationären Pflege, teil.

Auf einen höheren Wert kommt laut Ministerium eine Umfrage unter
Einrichtungen der niedersächsischen Landesarbeitsgemeinschaft der
Freien Wohlfahrtspflege, die im gleichen Zeitraum durchgeführt wurde.
Dort wurde ein Wert von 86 Prozent an vollständigen
Corona-Schutzimpfungen unter den Beschäftigten angegeben. An der
Umfrage nahmen etwas mehr als 100 von 385 Einrichtungen teil,
darunter etwa Krankenhäuser, sowie Einrichtungen aus der
vollstationären Pflege oder der Tagespflege. Das Ministerium wies
darauf hin, dass die Ergebnisse beider Umfragen nicht repräsentativ
sind.