Corona-Vakzine bringen auch Forschung an Tierimpfungen voran

Riems (dpa/mv) - Nach Ansicht von Experten hat die Entwicklung
neuartiger Corona-Impfstoffe für Menschen auch die Forschung an
Tierimpfungen vorangebracht. Die Massenproduktion von sogenannten
RNA-Impfstoffen und die große Aufmerksamkeit für diese Technologie
schafften die Voraussetzung für deren Einsatz auch im Tierbereich,
sagte Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems bei Greifswald.
Auch könnte die Herstellung entsprechender neuartiger Tierimpfstoffe
dadurch billiger werden.

Fabian Deutskens wies daraufhin, dass auch die Zulassungsverfahren
durch die Erfahrungen mit Corona-Impfstoffen weitestgehend geklärt
seien. Er leitet die Forschung der Ceva Tiergesundheit Riems GmbH.

RNA fungiert als genetische Bauanleitung zur Herstellung von
Proteinen und kann so genutzt werden, Zellen dazu zu bringen,
Antigene von Erregern zu produzieren und die Immunabwehr dagegen zu
aktivieren. Während dieses Prinzip bei Corona-Vakzinen schon genutzt
werde, seien entsprechende Tierimpfungen seines Wissens bisher nicht
vorhanden, sagte Beer. Ein Vorteil dieser Technologie sei, dass man
mit ihr viel schneller Impfstoffe entwickeln könne, etwa für
neuartige Erreger. Ceva strebt bis 2025 die EU-Zulassung für einen
eigenen RNA-Impfstoff an. Er richtet sich laut Unternehmen gegen
einen Erreger, der bei Hausschweinen Immunschwäche verursacht.