Corona-Ausbruch trotz 2G: Experten betonen dennoch Impfschutz

Münster (dpa) - Nach dem Corona-Ausbruch in Münster bei einer
2G-Party mit über 80 Infizierten unterstreichen Experten dennoch die
Bedeutung der Schutzimpfung. Unter Extrembedingungen eines Clubs mit
Hunderten Besuchern, Enge und dicht geführten Gesprächen bei lauter
Musik seien Infektionen auch für Geimpfte und Genesene nicht völlig
auszuschließen, sagte Bernd Salzberger, Vorsitzender der
Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, der Deutschen
Presse-Agentur. Die Impfung schütze in diesen Fällen aber
offensichtlich trotzdem: Die Betroffenen in Münster hätten durchweg
keine schweren Verläufe.

«Spricht das gegen 2G? Nein, klar dafür. Ohne 2G wären viel mehr
Partybesucher schwer erkrankt», kommentierte kürzlich der
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

An der Party hatten am 3. September in Münster rund 380 Frauen und
Männer teilgenommen. Die meisten von ihnen sind Anfang oder Mitte 20.
Zugang hatten nur doppelt gegen Corona Geimpfte oder Genesene (2G).
Nach der Party hatte die Stadt dennoch zahlreiche Neuinfektionen
gemeldet. Nach dem letzten Stand waren es 85 und ein Mitarbeiter des
Clubs (Stand 17.9.) - mehr als jeder fünfte Party-Teilnehmer. Falsche
Angaben der Gäste zu ihrem Impfstatus als Erklärung schließt die
Stadt nach bisherigem Stand aus.