Vierte Corona-Welle in Teilen Afrikas - erst 3,6 Prozent geimpft

Johannesburg (dpa) - In Afrika sind erst 3,6 Prozent der Bevölkerung
vollständig gegen das Corona-Virus geimpft, obwohl sich Teile des
Kontinents bereits im Griff einer vierten Infektionswelle befindet.
Betroffen sind vor allem Länder im Norden des Kontinents wie
Algerien, Ägypten oder Tunesien, aber auch Staaten wie Benin im
Westen oder Kenia und Somalia im Osten. «Wir sind noch nicht aus dem
Gröbsten raus», sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation
der Afrikanischen Union, der Africa CDC, am Donnerstag. Er betonte
erneut, dass Afrika unbedingt Zugang zu mehr Impfstoffen benötige.

Allerdings zeigt der Trend bei der Zahl der Neuinfektionen auf
Europas Nachbarkontinent nun deutlich nach unten. Gegenüber der
Vorwoche sank sie um 20 Prozent, bei der Zahl der Todesfälle um 26
Prozent. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC rund 8 Millionen
Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 204 000 tödlich waren -
weltweit entspricht das einem Anteil von 4,4 Prozent. Die
Dunkelziffer dürfte nach Expertenansicht auf dem Kontinent mit seinen
1,3 Milliarden Menschen allerdings höher liegen.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und
Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Bisher hat
Afrika laut CDC rund 167 Millionen Impfdosen beschafft und mehr als
69 Millionen Tests durchgeführt. «Zugang zu Tests ist kein Problem
mehr», sagte Nkengasong mit Blick auf den Kontinent.