Bei Konzertreihe: Spürhunde sollen Corona-Infektionen riechen

Hannover (dpa) - Erstmals in Deutschland sollen Corona-Spürhunde im
Praxiseinsatz eine Konzertreihe für ein Forschungsprojekt in Hannover
sicherer machen. Ziel sei, «Gefährdungspotenziale herunterzudampfen»

- und herauszufinden, ob der Einsatz der Hunde eine Option sei, sagte
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler am Donnerstag. «Es

gibt weltweit Interesse an dem Projekt», betonte der CDU-Politiker.
Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere an der Tierärztlichen
Hochschule Hannover, sprach von weltweit 26 Studien, die alle ergeben
hätten, dass Hunde Corona-Infektionen erschnüffeln könnten.

Die vierteilige Konzertreihe startet am Sonntag mit Fury in the
Slaughterhouse auf der Gilde-Parkbühne in Hannover - gesichert von
Corona-Spürhunden. Sie wird fortgesetzt mit Bosse, Alle Farben und
Sido und ist Teil des Projekts «Back to Culture» von Tierärztlicher
Hochschule Hannover, Hannover Concerts und ProEvent Hannover, das vom
Ministerium mit 1,3 Millionen Euro gefördert wird. Jeder Besucher
gebe eine Schweißprobe aus der Armbeuge für die Hunde ab, parallel
würden Antigen-Schnelltests und PCR-Tests für jeden Besucher gemacht,
erklärte Volk. Beim ersten Konzert mit 500 Besuchern sollten fünf bis
sechs Hunde im Einsatz sein.

Bereits im Sommer 2020 hatte ein Forscherteam unter Leitung der
Tierärztlichen Hochschule eine Studie veröffentlicht, für die acht
Spürhunde der Bundeswehr auf Sars-CoV-2 trainiert worden waren. Schon
nach achttägigem Training konnten die Hunde von 1012 Speichel- oder
Atemwegssekret-Proben 94 Prozent korrekt identifizieren. Es sei die
erste Studie überhaupt gewesen, erklärte Volk. Etwa in Helsinki und
Dubai kamen Corona-Spürhunde aber schon am Flughafen zum Einsatz.