Verdi kritisiert Ende von Kostenübernahme bei Verdienstausfällen

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Gewerkschaft Verdi in Baden-Württemberg hat
kritisiert, dass das Land freiwillig Ungeimpften im Quarantänefall
künftig keine Verdienstausfälle mehr bezahlt. Er glaube, dass dieser
Schritt als indirekte Impfpflicht empfunden werde und viel Misstrauen
bringe, sagte der Verdi-Landeschef Martin Gross am Mittwoch dem
Sender «SWR Aktuell». Er halte es für besser, die Menschen von der
Impfung zu überzeugen. Zudem fürchtet Gross demnach durch diese
Maßnahme eine Spaltung in den Betrieben, wie er dem Sender sagte.

Die Landesregierung hatte bereits Anfang September angekündigt, ab
dem 15. September Verdienstausfälle von Ungeimpften wegen einer
Corona-Quarantäne nicht mehr ausgleichen zu wollen. Das
Infektionsschutzgesetz sehe zwar einen Entschädigungsanspruch vor,
wenn Arbeitnehmern oder Selbstständigen eine Quarantäne oder ein
Tätigkeitsverbot auferlegt werde, hieß es zur Begründung. Ein solcher

Anspruch scheide aber aus, wenn die Absonderung durch eine
Schutzimpfung hätte vermieden werden können. Den Zeitpunkt des Endes
der Kostenübernahme begründet die Landesregierung damit, dass bis
Mitte September jeder eine Möglichkeit auf eine Impfung bekommen
habe. Ausnahmen gibt es für Menschen, die eine Schutzimpfung etwa aus
medizinischen Gründen nicht in Anspruch nehmen können.