Mehr Brandenburger Schülerinnen und Schüler in Quarantäne

Die Zahl neuer Corona-Infektionen steigt in Brandenburg, das zeigt
sich auch an der Lage in den Schulen. Die Impfkampagne geht zwar
weiter, aber der Fortschritt ist unterschiedlich verteilt im Land.

Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der Brandenburger Schülerinnen, Schüler
und Lehrkräfte in Corona-Quarantäne ist deutlich gestiegen. Mit Stand
Donnerstag seien 3398 Kinder und Jugendliche in häuslicher Isolation,
wie das Bildungsministerium am Freitag mitteilte. Das sei ein Anteil
von 1,1 Prozent. In der Vorwoche lag die Zahl bei 3085, das waren 1,0
Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Drei Schulen sind den Angaben
zufolge geschlossen, in der vergangenen Woche waren es zwei. 124
Lehrkräfte sind in Quarantäne, das ist ein Anteil von 0,5 Prozent
aller Beschäftigten. In der vergangenen Woche waren es noch 97.

Derzeit lernen an 923 Schulen rund 297 700 Schülerinnen und Schüler,
dort sind 25 000 Lehrkräfte beschäftigt. Von ihnen sind 34 positiv
auf das Coronavirus getestet worden nach 25 in der Woche zuvor. 385
Schülerinnen und Schüler sind positiv getestet, in der Vorwoche waren
es 318. Im neuen Schuljahr lernen die Schülerinnen und Schüler im
vollständigem Präsenzunterricht. Allerdings gilt für alle Schüler u
nd
Lehrkräfte eine Masken- und regelmäßige Testpflicht.

Die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen je 100 000
Einwohner stieg dem Ministerium zufolge leicht von 40,1 am Vortag auf
41,0. Brandenburg liegt damit immer noch unter dem Bundesdurchschnitt
von 83,8. Am Freitag vor einer Woche lag der Brandenburger Wert bei
30,6. Die kreisfreien Städte Cottbus (77,0) und Brandenburg an der
Havel (76,3) verzeichneten die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen, der
niedrigste Wert wurde mit 3,5 aus Frankfurt (Oder) gemeldet. 48
Menschen liegen mit einer Covid-19-Erkrankung in Krankenhäusern.

Zur Beurteilung der Pandemielage will die Landesregierung die Zahl
der Corona-Patienten in Krankenhäusern als Messlatte einführen. Die
landesweite Zahl der im Krankenhaus aufgenommenen Corona-Patienten
(Hospitalisierung) soll die Sieben-Tage-Inzidenzen der Landkreise und
kreisfreien Städte als Leitmaß für Regeln ablösen. Das Kabinett wir
d
voraussichtlich kommenden Dienstag eine neue Corona-Verordnung
beschließen. Der Bundestag beschloss die neue Regelung am Dienstag,
der Bundesrat am Freitag.

Seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember sind 56,1 Prozent der
Brandenburgerinnen und Brandenburger vollständig geimpft, bundesweit
sind es 61,9 Prozent der Bevölkerung nach dem Robert Koch-Institut.
Brandenburg/Havel liegt beim Impfanteil der vollständig geimpften
Menschen mit 68,2 Prozent bisher landesweit vorn, gefolgt von
Frankfurt (Oder) mit 60,3 Prozent und der Prignitz mit 59,4 Prozent,
wie Daten aus dem Ministerium von Ende August zeigen. Ganz unten
liegt der Landkreis Spree-Neiße mit einem Anteil von 44,8 Prozent,
dahinter kommen Oberspreewald-Lausitz mit 47,3 Prozent und
Märkisch-Oderland mit 47,1 Prozent.

In der kommenden Woche gibt es in Brandenburg wieder zahlreiche
Impfangebote. So können sich Interessierte zum Beispiel am Flughafen
BER am Terminal 5 impfen lassen, am 14. September bietet das
Gesundheitsamt Forst Familienimpftage, am 16. September ist Impfen
vor dem Kaufland in Prenzlau möglich. Bundesweit findet eine
Aktionswoche zum Impfen statt.