Minister droht Proficlubs bei Scheitern von EM-Zuschauer-Modell

München (dpa) - Eine zu lasche Umsetzung der Maskendisziplin in der
Münchner EM-Arena könnte nach Ansicht von Bayerns Gesundheitsminister
Klaus Holetschek Auswirkungen auf die künftige Zulassung von Fans in
der Bundesliga haben. Das deutete der CSU-Politiker in einem
Interview des BR an und erinnerte daran, dass die vier Spiele der
Europameisterschaft in München mit je 14 500 Zuschauern ein
Modellversuch seien. «Wenn der Modellversuch schief läuft, dann sehe
ich ehrlich gesagt schwarz, dass der Profifußball in Zukunft vor
vielen Zuschauern spielen kann», sagte der Minister in dem Beitrag.

Eigentlich hoffen und fordern Proficlubs wie der FC Bayern, so
schnell wie möglich wieder in vollen Stadien spielen zu können. Das
etwa unterstrichen zuletzt wieder die Vereinschefs der Münchner und
von Borussia Dortmund sowie Liga-Boss Christian Seifert.

Sowohl beim Auftaktspiel der deutschen Mannschaft in der Arena gegen
Frankreich (0:1) als auch im zweiten Spiel am Samstag gegen Portugal
(4:2) hatten viele Zuschauer auf den Plätzen ihre Masken abgenommen.
Das war auf TV-Bildern zu sehen. Eigentlich sind die Besucher
angehalten, auch auf ihren Sitzen den Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Die Staatsregierung warnt trotz niedriger Inzidenzzahlen davor, im
Kampf gegen Corona leichtsinnig zu werden und sorgt sich vor allem um
die Folgen durch die deutlich ansteckendere Delta-Variante.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte nach dem Frankreich-Spiel seine
Bemühungen in der Arena intensiviert und wurde dafür auch von der
Stadt gelobt. Beatrix Zurek als Leiterin des Gesundheitsreferats
fand, dass die Maßnahmen vor der zweiten Partie deutlich verbessert
worden seien. «Es waren in jedem Block Ordner, die durchgegangen
sind. Es ist während des Spiels auf der Leinwand angezeigt worden,
dass man die Maske tragen sollte. Die Ordner hatten sogar Bilder,
dass selbst derjenige, der nicht der portugiesischen oder deutschen
oder englischen Sprache mächtig war, das erkennen konnte», sagte sie.

Zurek ergänzte aber im BR: «Der Ordner ging vorbei, die Maske wurde
draufgetan, und dann wieder weggenommen, als der Ordner, die Ordnerin
nicht mehr da war. Es ist wirklich eine schwierige Geschichte.»