Leopoldina: Schulen langfristig offen halten

Halle (dpa) - Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
empfiehlt, Deutschlands Schulen und Kindergärten in der Pandemie
offen zu halten und so Präsenzunterricht für alle Schüler zu
ermöglichen. Dies sei die effektivste Art des Lernens, hieß es in
einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Die Öffnungen sollten
aber von «geeigneten Schutzmaßnahmen» begleitet werden. Darüber
hinaus sprachen sich die Wissenschaftler dafür aus, den digitalen
Ausbau an den Bildungseinrichtungen zu beschleunigen.

Es gebe die klare Perspektive, dass der Schulbetrieb im neuen
Schuljahr mit allen Aspekten wieder aufgenommen werden könne, hieß es
zuletzt von der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Der
Präsenzunterricht sei durch andere Varianten des Lernens nicht zu
ersetzen. Die Ministerinnen und Minister hatten bei ihrer
Videokonferenz bereits vergangene Woche vereinbart, dass alle Schulen
nach den Sommerferien «dauerhaft im Regelbetrieb (...) mit allen
Schulfächern und Unterrichtsstunden» besucht werden sollen.
Regelbetrieb bedeute, dass Unterricht in der Schule ohne weitere
Einschränkungen erteilt und das schulische Leben wieder ermöglicht
werde, heißt es in einem Beschluss.

Die Forscher der Leopoldina legten während der Pandemie mehrere
Stellungnahmen zum Umgang mit dem Virus an den Schulen vor. In der
jetzt veröffentlichten regen sie auch an, Programme zur Förderung
eines gesunden Lebensstils an den Schulen zu unterstützen. Außerdem
sollten die Schüler und Schülerinnen gezielt bei ihrer psychosozialen
Entwicklung gefördert werden.