Reha-Anträge wegen Covid-19 bei Rentenversicherung nehmen zu

Viele Covid-19-Kranke müssen sich mühevoll zurück ins Leben kämpfen
.
Dazu gehört oft auch die Behandlung in einer Reha-Klinik. Der Bedarf
steigt, wie die Rentenversicherung für Thüringen, Sachsen und
Sachsen-Anhalt registriert.

Erfurt/Leipzig (dpa) - Bei Versicherten der Deutschen
Rentenversicherung Mitteldeutschland steigt der Bedarf an
medizinischer Rehabilitation in Reha-Kliniken nach
Covid-19-Erkrankungen. In diesem Jahr wurden in Thüringen, Sachsen
und Sachsen-Anhalt von Januar bis Ende Mai 493 bereits stationäre
Rehabilitationsaufenthalte für Erwachsene wegen der Hauptdiagnose
Coronavirus-Infektion bewilligt, wie eine Sprecherin des
Rentenversicherers der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage
mitteilte. Im gesamten Jahr 2020 waren es noch 59, wobei hier erst
seit Ende April Reha-Anträge wegen Covid-19 erfasst wurden.

Insgesamt ging die Zahl der bewilligten Aufenthalte in Reha-Kliniken
im ersten Jahr der Pandemie in den drei Bundesländern im Durchschnitt
um 9,2 Prozent oder 4463 Reha-Maßnahmen im Vergleich zu 2019 zurück.
Zurückzuführen sei dies auf eine allgemeine Unsicherheit bei den
Versicherten durch die Corona-Pandemie, was sich in einem Rückgang
bei Anträgen niedergeschlagen habe. Bewilligt wurden insgesamt knapp
44 000 Reha-Aufenthalte, wobei auf Versicherte in Thüringen rund 13
600, in Sachsen-Anhalt rund 12 200 und in Sachsen rund 17 700
entfielen. Im Schnitt seien 70 Prozent der von Versicherten
eingereichten Reha-Anträge bewilligt worden.

Am häufigsten führen nach Beobachtungen der DRV Mitteldeutschland
Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems zu Reha-Aufenthalten. Ein
Drittel der bewilligten Leistungen entfiel 2020 auf diese
Erkrankungen, zu denen unter anderem Wirbelsäulen- oder
Gelenkprobleme gehören. Etwa ein Fünftel der Reha-Patienten waren
Krebskranke. Psychische Erkrankungen machten gut elf Prozent der
Reha-Aufenthalte aus.