Nach Massenpartys in Münster und Köln: Kontrollen zeigen Wirkung

Die Massenkrawalle bei Partys vergangenes Wochenende hatten die
Politik aufgeschreckt. Nun griffen die Behörden konsequent durch -
und es blieb ruhig.

Münster/Köln/Dortmund (dpa/lnw) - Nach Randaleakten und Attacken
gegen Ordnungskräfte bei ausufernden Partys am vergangenen Wochenende
in Münster hat die Null-Toleranz-Strategie der Stadt Wirkung gezeigt.
Viele Tausend Menschen hätten ohne Aggressionen gefeiert und gezeigt,
«dass es ganz anders geht als noch eine Woche zuvor, als es am Aasee
zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war», teilte die Stadt
Münster am Sonntag mit.

Erstmals hatte es ein Verweilverbot am Aasee gegeben. Für Verstöße
hatte die Stadt ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro festgelegt. Von
Freitagabend bis Sonntagmorgen erteilte die Polizei 34 Platzverweise,
es kam zu einer Strafanzeige wegen Widerstandes gegen die Polizei
sowie zwei Strafanzeigen wegen Beleidigung. Eine Person wurde in
Gewahrsam genommen. Das Verweilverbot am Aasee ist auf die nächsten
vier Wochenenden von 21.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr am nächsten Morgen
begrenzt.

In Köln verhinderten Polizei und Ordnungskräfte ebenfalls mit
verstärkten Einsätzen, dass sich Menschen an beliebten Treffpunkten
häufen. Auch dort hatte es am vorigen Wochenende illegale Partys mit
Hunderten von Feiernden gegeben, von denen viele die noch geltenden
Coronaschutzmaßnahmen missachteten. Dieses Wochenende sei es
«geschmeidig» gelaufen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Regen
und Unwetter hätten wohl auch dazu beigetragen, dass es friedlich
geblieben sei.

Neuralgische Punkte wie der Rheinboulevard, der Aachener Weiher und
das Belgische Viertel standen im Fokus der Polizei, Verstöße würden
konsequent geahndet, hieß es. Vielen war damit offenbar die Lust an
nächtlichen Massenpartys verdorben. Auch die Reiterstaffel
patrouillierte, um die Verbote zum Schutz vor Corona durchzusetzen. 

Auch gegen die Raser- und Poserszene wurde am Wochenende verschärft
vorgegangen. Die Dortmunder Polizei kontrollierte mehrere Hundert
Fahrzeuge und Personen. Schon am Freitag seien etwa 200 Fahrzeuge
geprüft worden. 20 Platzverweise und fünf Strafanzeigen wurden
erteilt - unter anderem wegen Steuervergehen. In der Nacht zum
Samstag wurden laut Polizei erneut «szenetypische Treffpunkte» unter
die Lupe genommen und dabei 68 Fahrzeuge und 100 Personen
kontrolliert. Erneut hagelte es Platzverweise und Verwarngelder.