Köpping für mehr Länderkompetenz beim Management der Pandemie

Dresden (dpa) - Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping hat im
Rückblick auf das Management der Pandemie Fehler eingeräumt. Ein
Problem seien die Bund-Länder-Runden gewesen, die es ab Herbst
gegeben habe, sagte die SPD-Politikerin am Samstag in einer
Diskussionsrunde beim sächsischen Ärztetag. Die Länder hatten in der

ersten Welle gezeigt, dass sie selbstständig handeln können. Später
habe sich dann auch Sachsen an die Bund-Länder-Beschlüsse halten
müssen. «Das ist aus meiner Sicht ein eklatanter Fehler gewesen, weil
ich glaube, dass es besser ist, wenn die Länder entscheiden.»

Rückblickend sei es auch falsch gewesen, dass Sachsen zu Beginn der
zweiten Welle in seinen Verordnungen auf regionale Lösungen gesetzt
habe. Sie würde heute «keine regionalen Regelungen mehr zulassen»,
sagte Köpping. «Wir brauchen landesweite Regelungen.» Ein Fehler sei

es auch gewesen, im Herbst den sogenannten kleinen Grenzverkehr zum
stark betroffenen Nachbarland Tschechien nicht eher gestoppt zu
haben. Dadurch hätte man Infektionen verhindern können.

Köpping kündigte zudem an, dass die Gesundheitsämter in Sachsen
personell, finanziell und digital besser ausgestattet werden sollen.
Bis zum Beginn der Corona-Krise hätten die Ämter in den Stadt- und
Kreisverwaltungen nicht an erster Stelle gestanden. «Es hat sich
gezeigt, dass sie einen völlig anderen Stellenwert brauchen», sagte
Köpping. Die SPD-Politikerin sprach sich außerdem für ein
Landesgesundheitsamt aus.