Spahn dringt auf EU-Lösung für Impfstoff-Anerkennung bei Reisen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt auf eine
zügige Verständigung für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen

Impfstoffen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union. «Leider
haben wir dazu noch keine EU-einheitliche Vorgehensweise», sagte der
CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dies sei ein Problem für einen
Raum des freien Reisens. «Wenn wir es nicht schaffen, es jetzt
zeitnah auf EU-Ebene zu lösen, werden wir für Deutschland eigene
Definitionen vornehmen müssen, welche Impfstoffe wir als gleichwertig
anerkennen.» Dabei gehe es neben dem Schutz vor Covid-19 um die
Frage, wie sehr damit auch Infektionen reduziert würden.

Zu klären sei außerdem auch, inwiefern alle Mitgliedsstaaten davon
ausgingen, dass man eine vollständige zweite Impfung haben soll und
nicht nur eine erste. Zudem gehe es darum, wann Nachimpfungen nötig
seien, damit ein Impfpass gültig bleibe, erläuterte Spahn. Für
Menschen aus Staaten außerhalb der EU soll bei der Einreise nach
Deutschland ab dem 25. Juni laut Bundesinnenministerium gelten, dass
nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt werden.

Spahn hob erneut die zügige EU-weite Verständigung auf digitale
Impfnachweise hervor. In Deutschland seien inzwischen 18,3 Millionen
Zertifikate erstellt worden. Er betonte, das beim Ausstellen und auch
beim Vorzeigen auf dem Smartphone jeweils die Identität kontrolliert
werden müsse. Das gelte digital wie auch in der analogen Welt mit den
weiterhin gültigen gelben Impfheften auf Papier. Wenn es hierbei
Zweifel gebe, müsse dem nachgegangen werden.