Patientenschützer für weitere Bundesfinanzierung der Impfzentren

Berlin (dpa) - Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert auch mit
Blick auf mögliche Corona-Folgeimpfungen eine weitere Finanzierung
der regionalen Impfzentren durch den Bund. Voraussichtlich ab Herbst
stünden Auffrischungsimpfungen für die 900 000 Pflegeheimbewohner an,
sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Die
aufsuchenden Impfungen in den 12 000 Pflegeeinrichtungen könnten aber
nur mit den mobilen Teams der Impfzentren realisiert werden. «Das
gilt auch für Impfaktionen in Corona-Hotspots. Zudem hat nicht jeder
einen Hausarzt, um einen Impftermin zu vereinbaren.»

Deshalb sei es richtig, jetzt ein Konzept für den Fortgang der
Impfkampagne zu erarbeiten, sagte Brysch. «Dabei muss klar sein, dass
es ohne finanzielle Schützenhilfe des Bundes für die bewährte
zentrale Impfstruktur über Weihnachten hinaus nicht gehen wird.
Bleibt der Zuschuss aus, ist es wahrscheinlich, dass die Bundesländer
die Impfzentren dichtmachen. Für die Immunisierung in den Arztpraxen
fallen beim Land schließlich keine Kosten an.»

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Mittwoch
vereinbart, dass die mehr als 400 regionalen Impfzentren über den
Sommer hinaus in Bereitschaft gehalten werden sollen. Die Länder
sollen ein Konzept dazu entwickeln. Gewährleistet werden soll ein
Mindestbetrieb der Zentren, sie sollen bei Bedarf aber schnell wieder
hochgefahren werden können. Der Bund sei weiter zur Finanzierung
bereit, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Vorerst ist sie
bis Ende September vereinbart. Spahn machte deutlich, dass bei
möglichen Auffrischungsimpfungen als erstes wieder mobile Teams zu
den besonders gefährdeten Pflegeheimbewohnern gehen sollten.