Lektionen gelernt: EU-Vorbereitung auf nächste Pandemie

Brüssel (dpa) - Europa will auf künftige Pandemien deutlich besser
vorbereitet sein - entsprechende Vorschläge wie das gehen soll, hat
die EU-Kommission am Dienstagabend vorgestellt. Als eine der Lehren
aus der Corona-Pandemie soll es ab Ende des Jahres einen europäischen
Chef-Epidemiologen geben. Damit soll unter anderem die Kommunikation
in einer Pandemie verbessert werden. Zudem ist geplant, noch in
diesem Jahr ein neues und verbessertes Informationssystem
einzuführen. «Wir müssen nun diese Lehren in Veränderungen
umwandeln», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen laut
einer Mitteilung.

Künftig soll es auch jährlich einen Bericht über den Status
von Vorbereitungen geben, zudem wird die Möglichkeit diskutiert,
einen EU-weiten Pandemie-Ausnahmezustand ausrufen zu können. Zudem
will die EU in der Lage sein, 500 bis 700 Millionen Impfdosen im Jahr
zu produzieren, die Hälfte davon während der ersten sechs Monate
einer Pandemie. EU-Vizekommissionspräsident Margaritis Schinas
betonte, die Lehren bezögen sich nur auf gesundheitliche, nicht auf
wirtschaftliche Aspekte.

Noch sind die Ideen nicht beschlossen. Über die Vorschläge der
EU-Kommission soll beim kommenden EU-Gipfel Ende nächster Woche
gesprochen werden. Neben den Staats- und Regierungschefs sollen auch
die Europaparlamentarier mitreden können. Bis Ende des Jahres will
die Kommission dann konkrete Ergebnisse vorlegen.