Brandenburg hebt Kontaktbeschränkungen auf und öffnet Clubs

In vielen Brandenburger Landkreisen wurden zuletzt keine
Corona-Neuinfektionen mehr gemeldet und die Sieben-Tage-Inzidenz im
Land liegt weit unter 10. Das hat Konsequenzen für die bestehenden
Beschränkungen.

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Landesregierung hat angesichts
sinkender Infektionszahlen weitreichende Lockerungen der
Corona-Beschränkungen beschlossen. So würden sämtliche
Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit aufgehoben und Tanzclubs
könnten mit beschränkter Personenzahl und strengen Hygiene-Auflagen
wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am
Dienstag nach der Kabinettssitzung.

Zudem soll die Maskenpflicht im Freien komplett entfallen. Auch in
Grundschulen und Horten müssen Kinder keine Masken mehr tragen.
Weiterhin gelten soll die Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen
Räumen wie in Geschäften und im Nahverkehr.

Eine Testpflicht entfällt weitgehend, wenn die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche in einer
Region fünf Tage lang unter 20 liege, erklärte der Regierungschef.
Landesweit betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag 6,2. «Derzeit
gilt diese Erleichterung in allen Landkreisen und kreisfreien Städten
in Brandenburg», sagte Woidke.

Er dankte den Bürgern, die mit ihrem Verhalten dazu beigetragen
hätten, dass die Infektionszahlen so weit heruntergegangen seien.
«Daher können wir den Menschen nun viel mehr Freiheit zurückgeben.»

Die Hygiene- und Abstandsregeln müssten aber weiter eingehalten
werden, mahnte der Regierungschef. Im Umgang mit dem Virus sei weiter
Vorsicht geboten. «Wir freuen uns auf einen unbeschwerten Sommer,
aber wir wollen auch einen schönen Herbst erleben.»

Auch Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) nannte die
Entwicklung «extrem erfreulich». Dennoch müsse bei einer
Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 20 eine Bremse eingezogen
werden. «Wir wollen vorsichtig bleiben und nicht das Kind mit dem
Bade ausschütten.»